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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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1199<br />

7. In den vom Dollart zum gröfsern Theile überflutheten Decanaten<br />

Nesse und H atz um werden in einer Aufzeichnung von 1496<br />

genannt „prepositi in Nesse, ibidem sunt duo prepositi", LedeburFünf<br />

Gaue p. 115. — Das Vorhandensein von Decanen im Beiderland bezeugt<br />

für das Jahr 1271 Menco von Wittewierum, indem er bei<br />

Erzählung des Streits über das Decanat in Farmsum berichtet:<br />

„eodem anno orieniales Frisones de Emesgonia ac terra Hreidemi<br />

cum illis de Aldaombechte confederati domos decanorum suorum<br />

destruxerunt et combusserunt", siehe oben p. 949. Verfügungen<br />

des Bischof Heinrich von Münster ans dem Jahre 1467 über die<br />

Propstei Hatzum siehe oben p. 1184.<br />

In welcher Weise die Sendgerichte im dreizehnten<br />

Jahrhundert im Münsterschen Ostfriesland gehalten wurden,<br />

ist unvollständig überliefert. Nach der oben p. 1173 besprochenen<br />

Urkunde entzog Bischof Otto 1250 das Brokmerland dem<br />

weltlichen Dekan zu Hinte und versprach, dafs in ihm das Sendgericht<br />

über die Laien durch seine und seiner Nachfolger Bevollmächtigte<br />

gehalten werden solle: „quod omnes ecclesie constitute sub consulatu<br />

Brocmannorum exempte sunt a synodatione domini Lutwardi<br />

de Hinte; et pertinebit ad nos et successores nostros, synodalibus<br />

laicorum per nostros nuntios providere". Er bestimmte<br />

dabei, dafs der Send in 6 Kirchen des Landes gehalten würde, und<br />

zwar abwechselnd Jahr um Jahr in je dreien, „ita quod in tribus<br />

illarum uno anno et alternatim in aliis tribus altero anno per duos<br />

dies in singulis debent synodi principales observari". Ueber die<br />

Personen, die vom Bischof zur Haltung des Sendes im Brokmerland<br />

bevollmächtigt sein sollten, schweigt die Urkunde, erwähnt nur, dafs<br />

die Kirchen sie aufzunehmen hätten, wie es anderwärts üblich sei:<br />

„nuncios nostros in honesta procuratione juxta aliarum ecclesiarum<br />

consuetudinem ecclesie constitute exhibebunt", Wilmans<br />

I p. 283. Die Münsterschen Officialen sind bereits oben II p. 1014<br />

näher besprochen und ist erwähnt, dafs nach einem Document von<br />

1496 der „officialis terre Phrisie" oder „dominus officialis" am<br />

24. Juli von Groningen in der Utrechter Diöcese nach den einzelnen<br />

dreizehn Orten ging, an denen damals im Münsterschen Friesland die<br />

Sendgerichte zu halten waren, und zwar in Begleitung eines Notar,

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