06.10.2013 Aufrufe

Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1193<br />

Osnabrücker Seite lagen, b) Weiter ging die Grenze von der Westerwelle!<br />

er Ee hinab zum Dollart; das jetzige ostfriesische Reiderland<br />

war Münstersch (Bunde wird zum Decanat Nesse gerechnet), dagegen<br />

waren die jetzt zur niederländischen Provinz Qmmelande<br />

gehörenden Orte am Dollard Osnabrückisch (namentlich wird de<br />

Berta 1391 zu Osnabrück gerechnet und daher im Münsterschen<br />

Decanatsregister nicht erwähnt), c) Vom Dollard endlich ging die<br />

Grenze an der Sipe, d. i. dem Bach, der jetzt das sogenannte Osterwoldermeer<br />

durchlauft, aufwärts bis zu ihren Quellen; die Orte auf<br />

ihrem rechten Ufer gehörten zum Reiderland und waren Osnabrückisch,<br />

so: de Beerta, Hilligerlee und Westerlee; die auf dem linken<br />

Ufer der Sipe zu Oldampt und der Diöcese Münster, es werden die als<br />

auf dem linken Ufer der Sipe gelegen im Jahre 1391 bezeichneten<br />

Orte: de Meeden, Eexta, Schemda, sowie die südlich daran stofsenden<br />

Orte Mitwolde, Ostwolde und Finserwold im Münsterschen Decanat<br />

Farmsum bei Friedländer II p. 64 und Ledebur p. 106 aufgeführt.<br />

— Zweifelhaft könnte es nur sein, ob die in dem südlichsten Winkel<br />

des Dollard überflutbete kleine Gegend zwischen Ee und Tjamme,<br />

die zum alten Reiderland gehörte , zu Osnabrück oder zu Münster<br />

geschlagen war. Nach den Worten der Urkunde von 1391 könnte<br />

man glauben, dafs jenes der Fall gewesen sei, dafs also die<br />

Tjamme abwärts bis zu ihrer Mündung in die Ee bei Winedaham,<br />

die Grenze von Osnabrück und Münster gebildet hätte; da aber<br />

das Münstersche Decanatsregister um 1475 die Orte „Uprederwalt,<br />

Utrederwalt, Wynedabem und Howengahof" als überfluthete Kirchen<br />

des Münsterschen Decanats Nesse nennt und diese in jener Gegend<br />

zu suchen sind, so raiifs die Gegend zu Münster gehört haben. Die<br />

Angaben in Stratinghs Dollard p. 50 über die Grenze der Diocesen<br />

Osnabrück und Münster, die er auf den incorrekten Abdruck einer<br />

Urkunde von 1420 in Suur Klöster p. 131 stützt, sind nach der<br />

oben excerpirten bei Driessen p. 425 besser gedruckten Urkunde<br />

von 1391 zu berichtigen.<br />

§ 18. Die weltlichen Decane im Münsterschen Ostfriesland.<br />

Nachdem ich oben II p. 1007 die eigenthümliche Verfassung<br />

der Sendgerichte zu entwickeln versucht habe, die seit dem zwölften

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!