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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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zu Staveren (1230 und 1290) ein Decan zu Mardum im späteren<br />

Gaasterland 1313 und 1338 oben p. 605 *).<br />

C. Das spätere Archidiaconat des Propstes von St. Maria<br />

zu Utrecht.<br />

Unter dem Propst von St. Maria zu Utrecht als Archidiacon<br />

stand später der gröfsere Theil des ursprünglichen Gebietes des<br />

alten friesischen Pagus Waldago und des daran stofsenden unfriesischen,<br />

sächsischen Pagus Thrente. Dies glaube ich aus<br />

dem Wenigen, was überliefert ist, schliefsen zu dürfen. Erwiesen<br />

ist, dafs seit dem fünfzehnten Jahrhundert der Propst von St. Maria<br />

Archidiacon über das Decanat Drenthe war: In Urkunde von 1446<br />

„Bernardus therMaeth pro tempore ecclesie in Dwingeloe (d. i.Dwinglo<br />

in Drenthe) curatus et decanus pro tempore Drentie, vicarius<br />

domini Henrici praepositi et archidiaconi ecclesie<br />

beate Marie Trajectensis", Magnin Drenthe I 1838 p. 36;<br />

und in Urkunde von 1447: „die provest van sunte Maryeu<br />

tot Utrecht is een overste des deckens van Drenthe"<br />

Magnin Drenthe I p. 35 2 ). Zu diesem Decanat gehörte aufser der<br />

späteren Drenthe auch Groningen und das Gorecht. Als mit dem<br />

Decanat Drenthe verbunden nennt uns ein Utrechter Decanatsregister<br />

das später mit andern Kirchen zu einem eigenen Decanat verbundene<br />

Drostamt Vollenhoven, ein Name den ursprünglich eine Gegend<br />

im Pagus Thrente führte. Sodann stand unter dem Archidiacon ein<br />

Theil der späteren Zevenwouden, namentlich Stellingwerf;<br />

dies berichten aus älteren Utrechter handschriftlichen Materialien die<br />

Oudheden van Groningen Leiden 1724 p. 521: „de aartsdiaken of<br />

proost van St. Mariaaskerk te Utrecht had het zeggen over Stellingwerf<br />

of de Sevenwolden" und ,,over Groningen en de nabuurige<br />

l ~) Mit den hier bis zum Jahre 1500 aus den Quellen nachgewiesenen<br />

Erwähnungen von Decanen vermag ich nicht die Ausführungen über I>ecanate<br />

des Ostergo von J. Andreae zu vereinbaren, die ich in Vrye Fries<br />

1880 II p. 263 und p. 321 finde. Wahrscheinlich ergeben die leider immer<br />

noch nicht veröffentlichten Urkundenschätze von St. Martin zu Utrecht auch<br />

darüber Näheres.<br />

2 ) Eine Betheiligung des Propstes von St. Maria an der Ernennung<br />

des decanus Threntiae ergiebt sich bereits aus dem Drenther Sendrecht<br />

von 1332, siehe unten p. 663.

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