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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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1136<br />

vorgekommen ist. Die ältesten Vereinbarungen friesischer Landdistrikte,<br />

d. i. die Siebzehn friesischen Küren und Vierundzwanzig<br />

Landrechte, die ich in die Jahre nach 1156 setzen mufs, siehe obenl<br />

p. 108, erwähnen keine Decane, sprechen nur in der 17. Küre ganz<br />

allgemein von dem friesischen Sendgericht, siehe oben I p. 40. Nach<br />

dem Inhalt der Küren und Landrechte können aber damals in den<br />

friesischen Gauen Fivelgo und Hnnsego bereits weltliche Decane<br />

vorgekommen sein, und in einer abhängigen Stellung zum Bischof<br />

von Münster oder einem von ihm speciell beauftragten höheren<br />

Münsterschen Geistlichen Sendgerichte abgehalten haben, wie es<br />

die Bulle des Papstes Alexander von 1493 als eine von Alters her<br />

im Münsterschen Friesland bestehende Einrichtung anerkennt, indem<br />

sie sagt: „ecclesia Monasteriensis . . . a tanto tempore, citra<br />

quod de ejus contrario memoria hominum non existit,<br />

habuit . . . ecclesiasticam jurisdictionem in certis Frisiae partibus<br />

et in illis nonnullas praeeminentias, praeposituras nuncupatas,<br />

personis etiam laicis praesertim nationis Frisiae conferri<br />

et committi solitas .... Et in cnjuslibet praeposituvarum<br />

hujusmodi limitibus . . . episcopus Monasteriensis suas constitutas<br />

sedes habet, ad quas suos officiales foraneos .. . anno<br />

quolibet ad cognoscendum de causis ad forum episcopale pertinentihus<br />

mittere consuevit, et ipsi officiales sine assistentia ... eorundem<br />

praepositorum propter immanitatem, ferocitatem et rebelliouem<br />

hominum dictarum partium ad exercitium jurisdictionis hujusmodi,<br />

ut verisimiliter creditur, non admitterentur", siehe oben II<br />

p. 943. Der erste Münstersche bischöfliche Official in Friesland,<br />

den ich nachzuweisen vermag, ist der im Jahr 1223 von Emo erwähnte<br />

„Herdricus o facialis et exactor episcopi Monasteriensis",<br />

vergleiche über ihn oben II p. 1014, wo auch die Worte der um<br />

1271 verfafsten Annalen des Kloster Mariengaarde bei Leeuwarden<br />

angeführt sind; sie sagen: „domnus Herdricus fundator ac primus<br />

prepositus in Scelwalda illo tempore famosissimus ac potentissimus<br />

omnium Fivelgonum, Hunesgonum ac aliarum terrarum in Frisia<br />

dyocesis Monasteriensis, auctoritate ipsius episcopi Monasteriensis,<br />

habebatur", siehe oben p. 1014. Dort sind auch andere spätere<br />

Münstersche Officialen verzeichnet.

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