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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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1134<br />

der Continuator Menkonis ausführlich einen Streit über die Schenkung<br />

der Kirche zu Uithuizen im Hunsego an das Kloster Wittewierum;<br />

es wurde 1278 behauptet, es hätten mehrere der Patrone der<br />

vor 1273 erfolgten Schenkung nicht zugestimmt. Drei Ethelinge,<br />

„Meynco et Godescalcus ac Ayboldus fratres dicti Aybadamam viri<br />

nobiles" erklärten in ihrem Namen und dem der anderen Patrone,<br />

dafs die Schenkung gültig sei; und erst 1285 bestätigte der Bischof<br />

die fragliche Schenkung und ordnete die Patronatsverhältnisse,<br />

siehe oben II p. 827. Von Stedum im Fivelgo berichtet eine Urkunde<br />

von 1246, dafs die Kirche in Stedum vom Bischof von<br />

Münster und dem gröfseren Theil ihrer Patrone dem Kloster Aduard<br />

geschenkt sei; einige der Patrone willigten erst später ein und<br />

verzichteten auf Theilnahmo an der Ernennung von Priestern für<br />

ihre Grundstücke, siehe oben II p. 919. Eine Eeihe der friesischen<br />

Kirchen wird nach den adlichen Besitzern der Güter, aus<br />

denen sie gestiftet sind, bezeichnet, so begegnet im Fivelgo eine<br />

Liudibranda-kerke oben II p. 894 und eine Sigerda-kerke oben II<br />

p. 893, in den Achtkarspelen eine Harkinge-kerke oben II p. 765; vergleiche<br />

im Westergo die Liudinga-kerke bei Franeker oben II p. 590<br />

und die Menaldama-tzerke oben II p. 5.91, im Ostergo die Dockingakerke<br />

oben II p. 622 und die Dantuma-kerke oben II p. 630.<br />

Im Fivelgo lag das Thiasingakloster, siehe oben II p. 923, und<br />

das Kloster Appinga zu Appingadam, siehe oben II p. 887.<br />

Dafs in der Bremer Diocese zu Aurich im alten Pagus Asterga<br />

im nachmaligen Brokmerland die Grafen von Oldenburg ums Jahr<br />

1270 die Kirche zu Aurich stifteten und das Patronat an ihr<br />

hatten, siehe oben I p. 340. Wie in Priesland, hatten auch in<br />

anderen Gegenden des älteren Deutschland, wie Hinschius Ueber<br />

Inkorporation und Patronat in den Festgaben für Heflter, Berlin<br />

1873 p. 7 näher ausführt, die weltlichen Herren, die durch Erbauung<br />

von Kirchen auf ihren Gütern oder sonst Eigenthümer<br />

der ersteren geworden waren, kraft ihres Eigenthums das Verfügungsrecht<br />

über die Kirchen und ihre Dotationen, und mit ihm<br />

das gesammte Nutzungsrecht an diesen Gegenständen; die Anstellung<br />

des Geistlichen an der Kirche war nur ein Ausflufs dieses<br />

Herrschaftsverhältnisses.

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