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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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1133<br />

bei Loppersum erzählt: „Anno 1217 .... Ernestus . . . collecta<br />

multitudine bellatorum venit Loppershem, eicere Eggehardum de<br />

domo dotali ecclesiae, asserentem se jus habere in ecclesia fratris<br />

sui Aldberti jam defuncti; cujus dimidia pars concessa fuit<br />

ab episcopo filio suo", siehe oben II p. 902. Als Besitzer<br />

von Kirchen hatten sie eine einflufsreiche Stellung in der Leitung<br />

der kirchlichen Verhältnisse der Gegend. Mehrere dieser Kirchen<br />

gehörten zu den ältesten Kirchen des Landes, waren Mutterkirchen<br />

(matres ecclesiae) andern gegenüber, wie dies namentlich bei Baflo<br />

erwähnt wird, siehe oben II p. 803. In der Utrechter Diöcese ist<br />

oben II p. 731 erwiesen, dafs die späteren Decanatskirchen aus älteren<br />

Mutterkirchen („haudsto") des Landes hervorgegangen sind, und<br />

dafs die Decane an derartigen Kirchen als sedes synodales in ihrem<br />

Sprengel Sendgerichte hielten. In der Bremer Diöcese wurde das<br />

Sendgericht in älterer Zeit an den alten Hauptkirchen des Landes,<br />

den Gaukirchen („gastereken") von dem Bischof oder einem höheren<br />

Bremer Geistlichen gehalten. In der Münsterschen Diöcese ist das<br />

Besitzrecht der Stifter der einzelnen Kirchen an ihnen erwiesen. So<br />

hatten im Jahr 1211 diejenigen das Patronat an der Kirche zu Marhuizen<br />

im Hunsingo, die sie auf ihrem Gut erbaut und dotirt hatten,<br />

und konnten es dem Bischof von Münster überlassen, siehe oben<br />

II p. 809. Im Jahr 1280 stiftete die edle Tyadeka zu Crewert<br />

auf ihren eigenen Grundstücken eine Kapelle und dotirte sie für<br />

einen Priester, siehe oben II p. 898. 1295 wurde zu Helium aus<br />

der Hälfte der abgebrochenen Burg des erschlagenen Eodmar<br />

Eond-age eine Kirche gestiftet: „Ebbo Menalda medietatem castri<br />

et haereditatis emit ab haeredibus Eodmari, qui occisus fuit, et<br />

dedit illam ad structuram ecclesiae in Helium", siehe oben p. 895.<br />

Beim Jahr 1211 berichtet Emo die Schenkung der Kirche zu Wittewierum<br />

im Eivelgo an das Kloster Wittewierum durch ihre Patrone,<br />

und erzählt, wie der Abt erst nach fünf Jahren in ihren Besitz<br />

kam, nachdem einige der Patrone ihren Einspruch fallen gelassen<br />

hatten, siehe oben II p. 913. Vor dem Jahr 1225 war die Kirche<br />

zu Westeremden im Pivelgo von den Patronen dem Kloster Wittewierum<br />

geschenkt worden. Die später angefochtene Schenkung<br />

wurde als gültig anerkannt. Im dreizehnten Jahrhundert berichtet

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