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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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tmhistorisch nrafs die Nachricht gelten, die bei dem im Jahr 1562<br />

verstorbenen Bggerik Beninga in seiner Historie van Ostfriesland in<br />

Matthaei Analecta IV p. 183 über Parmsum gegeben wird. Nach ihr<br />

soll Bischof Heinrich von Münster den Unke Ripperda, den Sohn des<br />

Hajo Eipperda, der den Propst Sineke erschlagen hatte, um durch ihn<br />

die Vertheidigung der verlorenen Einkünfte der Propstei Parmsum<br />

wieder zu erlangen, mit der Propstei beliehen haben, und zwar, wie<br />

Beninga sagt, „met de genade, dat stedes eenes der Eipperda, to<br />

Parmsum woonachtich, mit der provestye van den bisschup van<br />

Munster schulde belenet werden", siehe oben II p. 879 ')• Die Bischöfe<br />

erkennen das Decanat bei den neuen Decanen an, die durch Erbfolge<br />

das Gut, mit dem das Decanat sich erblich verbunden hatte, erlangten,<br />

und übergeben ihnen die mit dem Decanat verbundenen<br />

Banngelder und Zehnten, siehe oben II p. 1025. Prägt man, wie<br />

die Bischöfe von Münster zuerst dazu gekommen sein mögen, bestimmte<br />

einzelne Ethelinge, d. i. edle Besitzer von Adelsgütern zu<br />

weltlichen Decanen zu ernennen und mit Abhaltung der Sendgerichte<br />

über verschiedene Pfarrgeistliche und deren Parochieen zu<br />

beauftragen, so mag abgesehen davon, dafs gerade sie und nur sie<br />

im Lande dazu die Macht hatten, die gewünschte Unterstützung zu<br />

gewähren, von Einflufs gewesen sein, dafs diese Besitzer bestimmter<br />

Adelsgüter, oder diese Ethelinge, Patrone der Kirchen an den betreffenden<br />

Orten waren. So sagt Emo beim Jahr 1231 vom weltlichen<br />

Decan von Uskwerd: „defunctus est Herbrandus decanus, possessor<br />

ecclesiae in Usquert", siehe oben II p. 972, und Menko beim<br />

Jahr 1271 von dem unmündigen, zum weltlichen Decan gewordenen<br />

Sohn des Hrodbern: „optinuerat ecclesiam in Permesum<br />

cum decanatu adhaerente"; vergleiche auch noch, wie Emo<br />

1 ) Der im Jahr 1626 verstorbene Johann Kengers sagt in der von<br />

ihm im Jahr 1582 verfai'sten Chronik von Friesland Groningen 1852 I p. 106:<br />

„her Synoko cureet to Fertnsum und provest aldaer . . . worde doet ge­<br />

slagen van Haio Ripperda hoeffetling tho Fermsum als he uth den Dam<br />

solde gaen, unde de bisschop van Munster gaff voert darna Unico Eipperda,<br />

dar Haio Ripperda een oldevader van was, desulve provestie van her<br />

Synoko syn levent lang weder. Wante na lantrechte und gebruiok mogen<br />

de provestien niet erfflich an een geslachte vergegeven worden".

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