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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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1129<br />

liehe bestimmter Kirchen zu Decanen von kleineren oder gröfseren<br />

Sprengein, und traten über sie vielfach höhere Geistliche als Decane<br />

oder Archidiacone, siehe oben II p. 738 und p. 604. Die Grafenbefugnisse<br />

waren hier seit dem Jahr 1077 den Bischöfen von<br />

Utrecht, zu deren Diöcese die Gaue gehörten, überlassen; sie besafsen<br />

die Grafenbefugnisse dann im zwölften Jahrhundert gemeinsam<br />

mit den Grafen von Holland und gewannen dadurch, wenn<br />

auch vielfach Streitigkeiten mit den Grafen stattfanden, eine wesentliche<br />

Unterstützung zur Geltendmachung ihres Einflusses im Lande,<br />

vergleiche oben I p. 157, 426 und II p. 119. In der Bremer Diöcese<br />

hielten in ältester Zeit der Bischof oder statt seiner einzelne höhere<br />

Bremer Geistliche die Sendgerichte an den Hauptkirchen des friesischen<br />

Landes, wie dies in Küstringen von dem Dompropst in<br />

den vier Hauptkirchen des Landes geschah. Im Jahr 1230 wurde<br />

versucht, die Bremer Diöcese in neuer Weise in bestimmte Archidiaconate<br />

unter der Leitung von höheren Bremer Geistlichen einzutheilen,<br />

was aber nicht zur Geltung kam und später zu einer<br />

Vertheilung der Bremen untergeordneten friesischen Kirchen unter<br />

bestimmte höhere Bremer Geistliche führte, siehe unten § 21 ff. Die<br />

Grafschaft in den friesischen Gauen, die zur Bremer Diöcese gehörten,<br />

war durch Heinrich IV. an Bremen überlassen, und hatte<br />

der Bischof eine bevorzugte Stellung gegenüber den nachherigen<br />

Grafen von Oldenburg; siehe oben II p. 144. Ihm war auch die<br />

Grafschaft in den friesischen Gauen der Münsterschen Diöcese von<br />

Heinrich IV. übergeben, und ich habe oben II p. 772 erwähnt, in<br />

welcher Weise von ihnen die Grafschaft zwischen Laubach und<br />

Ems dem Markgrafen Egbert von Meifsen geliehen wurde, während<br />

die Grafschaft über die friesischen Gegenden östlich der Ems in<br />

den Besitz der Grafen von Eavensberg gekommen war und von<br />

ihnen im Jahr 1252 durch Münster käuflich erworben wurde, wie<br />

aber der Bischof von Münster und seine Nachfolger vergebens bemüht<br />

waren, im Emsgo und in den benachbarten friesischen Landdistrikten<br />

eine gräfliche Gewalt zu behaupten und das in der<br />

Münsterschen Diöcese gelegene Ostfriesland seiner Landeshoheit zu<br />

unterwerfen. Im dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert waren<br />

in den friesischen Landdistrikten der Münsterschen Diöcese die Be-

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