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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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1119<br />

zwischen Laubach und Ems hatte im elften Jahrhundert Herzog<br />

Gottfried von Lothringen besessen; sie war dann von Heinrich IV.<br />

dem Erzbischof Adalbert von Bremen geschenkt und von Bremen<br />

dem Markgraf Egbert IL, gestorben 1090, geliehen, siehe oben<br />

II p. 772. Nachdem die Stadt Groningen in der benachbarten<br />

Drenthe seit dem dreizehnten Jahrhundert eine landesherrliche Macht<br />

im Lande gewonnen hatte, gelang es am Schlufs des vierzehnten Jahrhunderts<br />

dem Herzog Albrecht von Holland, sich das Land zu unterwerfen.<br />

Er verleiht zuerst in den Jahren i396 und 1398 Lehne im<br />

Hunsingo, in Langewold, Humsterland und in Groningen; in vier uns<br />

erhaltenen Urkunden aus dem Jahr 1398 tragen ihm die friesischen<br />

Ethelinge Aileko Verhildema und Keiner Eisinga aus dem Hunsego,<br />

Omeko Snelgera und Hajo Wibben aus dem Fivelingeland, Tammo<br />

Gockinga und Menno Howerda aus dem Oldampt, und Widzel<br />

Ockensoen und Volmar Allena aus der friesischen Gegend östlich<br />

der Ems ihre Güter zu Lehn auf 1 ), vergleiche oben I p. 543 und<br />

p. 533. Nachdem sich Herzog Wilhelm über Beilegung seiner Streitigkeiten<br />

mit Ostergo und Westergo im Jahr 1406 verständigt hatte,<br />

nennt er in einem Schreiben an die Ommelande die vorbenannten<br />

Ethelinge der Ommelande seine Lehnsleute, siehe oben I p. 549.<br />

Nur ganz einzelne friesische Ethelinge in den Gegenden<br />

zwischen Fli und Weser waren im dreizehnten und vierzehnten<br />

Jahrhundert Eitter; dies wird dann bei ihnen besonders<br />

hervorgehoben, sodafs man im Allgemeinen daraus, dafs eine Bezeichnung<br />

als Ritter bei Nennung des Einzelnen nicht hinzugefügt<br />

ist, schliefsen kann, dafs die Betreffenden keine Eitter waren. In<br />

friesischer Sprache verfafste Aufzeichnungen besitzen wir erst aus<br />

dem Schlufs des dreizehnten Jahrhunderts. Für das friesische<br />

„ridder" (siehe Pries. Wb. p. 993) scheint zufrühst in einigen lateinischen<br />

Aufzeichnungen „pugil", durch das auch „kempa (campio)"<br />

über Lehne aufser Emmius, Winsemius und Schotanus, Wierdsma Oude<br />

Wetten 1782 p. 24, Wiarda Asegabuch 1801 p. 252, Arntzen Inst. Jur.<br />

Belg. Pars I Titel V p. 87, Driessen Monumenta Groningana 1822 p. 35.<br />

2 ) Auch andere Häuptlinge, wie Unke Rippe/da Häuptling zu Farmsum<br />

im Fivelingeland, scheinen dem Herzog ihre Güter zu Lehn aufgetragen<br />

zu haben, siehe oben II p. 961.

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