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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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1118<br />

leihungen unter Wilhelm aus den Jahren 1409 siehe bei Schwartzenberg<br />

I p. 368, 369; desgleichen von der Herzogin Jakoba aus dem<br />

Jahr 1417 Schw. I p. 395, von Herzog Johann aus den Jahren<br />

1421 Schw. I p. 430, 432, 441, 442, 443; von 1422 p. 445, 451;<br />

ferner von Herzog Philipp 1429 p. 488. Ueber die Stellung des<br />

Potestaten in Friesland zum Grafen von Holland in den Jahren<br />

1470 bis 1498 siehe oben II p. 267ff. Diese Belehnungen beziehen<br />

sich auf einzelne Güter der Grafen, auf das Amt als Schulz, Rentmeister,<br />

Münzmeister in der Grafschaft, die die Grafen zu Lehn<br />

ausgaben. So unrichtig die oft wiederholte Behauptung ist,<br />

dafs die Priesen kein Lehn gekannt hätten, so waren doch<br />

die Erbgüter der Ethelinge keine Lehne der Grafen oder<br />

Herzöge und erscheinen in keiner älteren Urkunde als solche. Ein<br />

derartiges Verhältnifs wollte erst im Jahr 1504 der Herzog Georg dadurch<br />

herbeiführen, dafs die adlichen Grundbesitzer sämmtlich alle ihre<br />

zu Eigenthum besessenen Erbgüter ihm zu Lehn auftrügen, siehe<br />

oben p. 1044, indem er erklärte, dafs nach kaiserlichen Rechten<br />

und nach gemeinem Brauch des heiligen Eeichs ein jeglicher ritterschaftliche<br />

Mann seine liegenden Gründe vom Grafen zu Lehn<br />

tragen müsse, siehe oben p. 1044, wozu sich die friesischen Adlichen<br />

aber nicht verstanden 1 ). Die Grafschaft über die friesischen Gaue<br />

l ) Seit Emmius ist die Ansicht, dafs den Friesen Lehne fremd seien,<br />

vielfach wiederholt worden; er sagt Historia 161G p. 32: ..Caeteris in rebus<br />

pari jure omnes agebant, nobiles, cives, agricolae: feuda et domiuos nemo<br />

noverat, nisi quod imperatorem patronum ac supremum principem agnoscebant".<br />

Man hat für die Ansicht vielfach Worte des edlen Jongama angeführt,<br />

der im Jahr 1504 an der Spitze der friesischen Adlichen des<br />

Ostergo und Westergo dem Herzog Georg gegenüber die Ansieht vertrat, dafs<br />

die Friesen ihre adlichen Erbgüter ihm nicht zu Lehn auftragen könnten.<br />

In einer Aufzeichnung von ihm, die Winsemius in seiner Chronik von Friesland<br />

1622 p. 386 abdruckt und schon Emmius Historia p. 32 und später Schotanus<br />

und Andere benutzt haben, erklärt er: „onder diss so waerd dy artikel,<br />

als dat dae heerschippen solden her onruyrlycke goeden van de hertoch<br />

ende syne erven in lien ontfaen, maer want se hier naet op bytocht wieren,<br />

ende aeck so to sprecken, ven nin lien wisten to sidsen". Edo<br />

Jongama erklärte nur, dafs die adlichen Friesen ihre Erbgüter zu Eigen<br />

besäfsen und dem Herzog nicht zu Lehn auftragen wollten, stellte nicht<br />

das Vorhandensein von Lehnen im älteren Friesland in Abrede, vergleiche

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