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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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1116<br />

Jahr 1454 dahin führte, dafs einer dieser „freien Herren", Ulrich von<br />

Greetsiel, von Friedrich III. die Creirung einer Grafschaft Ostfriesland<br />

für sich zu erlangen wnfste, siehe oben I p. 353. Aehnliche<br />

Bestrebungen hatten gegenüber der Stadt Groningen in der Grafschaft<br />

über die Gaue Fivelgo, Hunsego und Hugmerke stattgehabt,<br />

wie dies bei den Gockinga, Howerda, Eipperda und Kengers oben<br />

p. 868, p. 871 und p. 960 besprochen ist. In der die friesischen Gaue<br />

der Bremer Diocese einschliofsenden Grafschaft behauptete sich der<br />

Graf von Oldenburg in einem Theile, während Edo Wimeken und<br />

Sibet von Küstringen und Jever eine Stellung als freie Herren oder<br />

Dynasten in ihren Besitzungen gewannen; siehe oben I p. 334 und<br />

II p. 17. Bei allen diesen Adlichen ist es die stete Anforderung<br />

der Grafen, sich das Eigenthum der alten Ethel oder adlichen<br />

Erbgüter von ihnen zu Lehn auftragen zu lassen. Allgemein durchgedrungen<br />

ist aber ein derartiges Lehnsverhältnifs bei den alten<br />

Erbgütern des Adels in Friesland von der Zuiderzee bis zur Weser<br />

nicht. Die Grafschaft über Ostergo und Westergo findet sich im<br />

zwölften Jahrhundert durch Ueberlassung des Reiches im gemeinsamen<br />

Besitz der Grafen von Holland und der Bischöfe von Utrecht,<br />

siehe oben I p. 184 und II p. 260. Im Jahr 1165 bestimmt Kaiser<br />

Friedrich für sie, wenn sie in die Grafenschaft gehen: „communi<br />

. . . dono investiture locabunt et ordinabunt officia sua",<br />

Kluit II 1 Nr. 31, aus ihm van den Bergh I 1 p. 94. Im Jahr<br />

1204 wird dies in Betreff des Grafen von Loon näher dahin verabredet:<br />

„Monetarii, thelonearii, sculteti, villici et omnes inbeneficiati<br />

in comitatu illo Fresie in Ostergo et Westergo et in Stauria<br />

manentes officia vel feoda sua primum recipiënt de manu episcopi<br />

(Trajectensis) et postea de manu comitis (Hollandensis) et utrique<br />

jurabunt fidelitatem", Kluit II 1 Nr. 58 und van den Bergh I 1<br />

p. 121. Und im Westerlauwerschen Schulzenrecht aus dem zwölften<br />

Jahrhundert ist in § 1 festgesetzt, dafs der Graf von Holland, wenn<br />

er die Grafschaft besucht, nach Franeker zu gehen hat, und bestimmt:<br />

„deer aegh dy grewa aller manlykum syn leen toe gewane<br />

als hyt oen synre wer hede, sonder fia", Fries. Rq. p. 388. Uebereinstimmend<br />

mit dieser Stelle sagt eine bei Schwartzenberg I p. 136<br />

gedruckte undatirte Urkunde: „omnes qui tenebunt feodalia a do-

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