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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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1113<br />

Ebenso wie die Emsiger Domen von 1312 und das Ommelander Landrecht<br />

von 1448 dem Eedjeva oder Eichter ein doppeltes Wergeld zuerkennen,<br />

geschieht dies auch für das Fivelgo und für Langewold im<br />

dreizehnten Jahrhundert: Für den Consul oder Eichter im Fivelgo bestimmt<br />

das „primum plebiscittim Fivelgumanum" aus dem dreizehnten<br />

Jahrhundert doppeltes Wergeld; es sagt in §9: „Si quis consulem<br />

aliquem occiderit, in duplum solvet, et secentas markas exponet;<br />

similiter faciet consul, si aliquem occiderit", Fries. Eq. p. 285, 22;<br />

was jüngere niederdeutsche Texte übersetzen durch: „soe we soe<br />

enigen redge doede, de gelde-ne twevolt, ende XI mark engeis<br />

to broke; ende also doe de redge of he enigen man doede", Fries.<br />

Eq. p. 285, 24. Dafs in Langewold der Eichter doppeltes Wergeld<br />

erhielt, folgt aus den Angaben über Langewolder Wergelder. Das<br />

Wergeld des Freien betrug nach den Langewolder Küren von 1250,<br />

Fries. Eq. p. 366, 8, und denen von 1282, Fries. Eq. p. 370, 2,<br />

hundert Pfund; es stieg auf 200 Pfund, wenn ein Freier in einer<br />

Gerichtsversammlung erschlagen wurde, nach den Küren von 1282<br />

Fries. Eq. p. 370, 33. Da nun hier beim Freien der Gerichtsfrieden<br />

eine Verdoppelung des ihm sonst zuständigen Wergeides<br />

bewirkte, so ist dies auch beim Wergeld des Eichters anzunehmen;<br />

wird ihm nun, wenn er im Gericht erschlagen wurde, nach den<br />

Langewolder Küren von 1250 Fries. Eq. p. 309, 2, ein Wergeld von<br />

400 Pfund gewährt, so ist sein regelmäfsiges Wergeld zu 200 Pfund,<br />

d. i. dem doppelten Wergeld des Gemeinfreien, anzuerkennen.<br />

Im Ostergo und Westergo erhielten nach einer Urkunde aus<br />

dem Jahre 1398 die Eichter ebenfalls doppelte Bufse. Es wird<br />

darin für den Gemeinfreien ein Wergeld von 200 alten Schilden<br />

festgesetzt, und dann hinzugefügt: „wat men misdoet bailiuwe,<br />

scolte ofte scepene, die boete sal wesen dubbeld",<br />

Schwartzenberg I p. 287. Statt der doppelten Bufse und des<br />

doppelten Wergeides hatte im Hunsego und im ostfriesischen Brokmonnalond<br />

der Eichter nur die anderthalbfache Bufse und das<br />

anderthalbfache Wergeld eines Gemeinfreien. Die Hunsegoer Küren<br />

von 1252 bestimmen: „hwasa enne mon feile, thet hi hine gelde<br />

mith sextene merkum hwites selveres ..., thes redgeva lif thrimene<br />

further" Fries. Eq. p. 328, 3, 9; und im Brokmerbrief

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