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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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1105<br />

Jahr 1300 in Friesland zwischen Zuiderzee und Laubach, einer<br />

Gegend, die ums Jahr 800 nach der Lex Frisionum gleiche WergeHsverhältnisse<br />

aufzuweisen hatte, mindestens vier verschiedene Freienwergelder<br />

neben einander. Ebenso bedeutende Verschiedenheiten<br />

in der Höhe des Freienwergeldes finden sich in derselben Zeit in<br />

den einzelnen Landdistrikten ostwärts des Laubach. Im alten Gau<br />

Hugmerlce galt im dreizehnten Jahrhundert in Langewold und<br />

Fredewold ein Wergeid von 100 Pfunden, die gleich 20 Mark gerechnet<br />

zu werden scheinen 1 ); im Humsterland eins von 8 Mark<br />

englisch 2 ). Im Hunesga wird in den Küren vom Jahr 1252 das<br />

Wergeid zu 16 Mark Silber vereinbart 3 ) und in der oben p. 1103<br />

besprochenen Aufzeichnung berichtet, dafs es von 12 (geringen)<br />

Mark allmälig bis auf 46 (geringe) Mark erhöht worden sei. Für<br />

das Fivelga wird das Wergeid in Küren des dreizehnten Jahrhunderts<br />

zu 16 Mark englisch angegeben 4 ) und in der oben p. 1103<br />

mitgetheilten Aufzeichnung seine Steigerung von 12 (geringen) Mark<br />

bis auf 16 Mark englisch, und von da bis auf 20 Mark englisch<br />

angeführt. In den Emsiger Domen von 1312 ist für das Emesga<br />

erste ist aus dem alten Druck des Westerlauwerschen Landrechts genommen,<br />

der zweite aus meinem Munuscript „Jus municipale Frisonum" p. 122.<br />

1 ) Die Langewolder Küren von 1250: „eenen man to gelden mit<br />

hundert pont" Pries. Rq. p. 366, 8; die ron 1282: „en man buten den<br />

huuse geslagen hondert pont" p. 370, 2; „binnen hoove of huse geslagen"<br />

400 Mark, nach p. 366, 16, p. 369, 17. Die Fredewolder Küren bestimmen,<br />

wie die Langewolder: „waersoe men enen man bynnen den huese slae, vier<br />

hondert pont to geldene", p. 377, 10; es wird also auch in Fredewold das<br />

gemeine Wergeid 100 Pfund betragen haben. Dafs die 100 Pfund gleich<br />

20 Mark gerechnet wurden, scheint aus den neuen Fredewolder Küren<br />

von 1388, p. 380, 21, zu folgen, die das gemeine Wergeid auf „20 Mark<br />

usualis monetae" ansetzen.<br />

2 ) Die Küren von Humsterland, Fries. Rq. p. 358, 7; und „bynnen<br />

bove jofte bynnen huse . . . XVI marck engelscb" Fries. Rq. p. 358, 12.<br />

3 ) Fries Rq. p. 328, 4, p. 329, 27.<br />

4 ) Die Fivelgo-Oldampster Vereinssatzungen in Fries. Rq. p. 298, 23<br />

(niederdeutsch) und aus meinem friesischen Fivelgoer Manuscript p. 109<br />

in Hettema Fiveling. Recht p. 146; Vereinssatzungen von Fivelgo und<br />

Hunsego in Fries. Rq. p. 301, 24; letztere Stelle spricht dafür, dafs die<br />

16 Mark Silber im Hunsego (in Kote 3) 16 englische Mark waren.<br />

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