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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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1099<br />

bisitta. Nu ist riucJit: hwersa en mon sine breit halat to hove<br />

ende to huse met here and mith drechte, and ma se him jevo<br />

aftlike and riuchtlike; wersa thi prester sa thi leya hede se gader<br />

geven, sa wast al like aft, ande tha kindan ther hia tegen, weren<br />

ac al like aft"; d.i. „Das war bei Pridericus ] ) Zeiten, der ein<br />

Gottesbote war, da hielt man das zu Recht: wenn eine Frau einen<br />

Mann nahm, und er mit ihr Kinder zeugte, und hatte sie der<br />

Priester nicht unter Buch und Stola zusammen gegeben, und nicht<br />

die Worte gesprochen die dazu gehörten; wollte er, wenn sie<br />

starb, die Kinder zu Erben haben und ehelich machen, so wars<br />

gut; wollte er sie nicht, so konnte ers lassen. Und das war ein<br />

schlimmes Ding, wenn die Mutter auch so edel war als der Vater,<br />

und sie zu Haus und Hof geführt war, dafs die Kinder dann<br />

keinen ehelichen Stuhl (Ehesitz) konnten besitzen. Jetzt ist<br />

Eeclitens: wenn ein Mann seine Braut holt zu Haus und Hof mit<br />

Mannschaft und Gefolge, und man sie ihm giebt gesetzlich und<br />

rechtmäfsig; ob sie der Priester oder der Laie zusammen gegeben<br />

hat, so ist es ganz gleich gesetzlich, und die Kinder, die sie zeugen,<br />

sind auch ganz gleich eheliche Kinder" 2 ). Die Stelle unterscheidet<br />

älteres und neueres Eecht. Im älteren Eecht war eine priesterliche<br />

Trauung erforderlich; ohne sie erzeugte Kinder waren uneheliche<br />

Kinder, und es hing dann vom Vater ab, ob er sie zu<br />

p. 364.<br />

1 ) Den Bischof Friedrich von Utrecht siehe um 828—838 oben II<br />

2 ) Dieselbe Stelle steht in meinem Manuscript Roorda p. 19V: „Dat was<br />

by Fredericus tiden, dis goden boda, da hild ma dat riucht: hweerso een<br />

man noem een frowe, and hy deerby bern tyucht, thach nede sy dy<br />

prester onder boeck and onder stola naet gaer jovn, and da wird, deer<br />

al deerto heret, naet spritzen; alzo he starf, wolde hy da bern to erven<br />

habba and aeft makia, so was dat gued hyarens; nel thera, so ontervader<br />

se owensens thera bera. Dat was dat een erigh tingh, so dyo moder<br />

alzo edel was, dat da bern hoernegen hyaere faders gued wesse scholden.<br />

Da urkaes ma dat riucht and leyd mi hit to dal; da kaes ma een ander<br />

tingh to riucht: hweerso en man syn breyd haleth to hov ende to hus myt<br />

here ende mit drechte, and hym jeft aftlyck and riuchtelick, hor soet dy<br />

prester deth so een leya, so is hyo al even aft, and da bern der se t\-aet,<br />

al even wel schellet se faders gued bisitta", auch gedruckt in Hettema<br />

Jurisprudentia frisica II p. 124.

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