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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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1097<br />

rycke van ghuede, dat sy des bisschops bann moghen boeten", Fries.<br />

Eq. p. 403 Note 3; darüber, dafs das hier gebrauchte „welgeboren"<br />

eine technische Bezeichnung des Adels war, siehe oben p. 1006.<br />

Im friesischen Utrechter Sendrecht bestimmt § 1: „di decken schil<br />

wessa fri ende freesch ende fulre berthe boren, ende syn wyed.<br />

ende syn riucht onforloren, ende enis leka soen", Pries. Eq. p.402, 31,<br />

vergleiche oben p. 1006. Die sechste allgemeine friesische Küre lautet<br />

im Text meines sogenannten Fivelgoer Manuscripts p. 7: „and thera<br />

monna (d. i. von den Männern, die wegen des geistlichen Gutes<br />

schwören) ne-scel nen wesa men-ethich ne mon-slachtich,ne anhordome<br />

ne an othera sendnm sa fir biwlnen (emend. „biwullen"), thet hi ene<br />

karina schildich se (d. i. er soll sich nicht so vergangen haben,<br />

dafs er ein vierzigtägiges Fasten verschuldet hätte); alle schein<br />

wesa frey and fulbern, aynervat and insetene liude; and alle<br />

schelen se kunna credo and paternoster." In dem späteren niederdeutschen<br />

Text aus den Ommelanden steht hier für „fulbern":<br />

„walboren", „icelboren"-, und „völboeren". In einer Vergleichsurkunde<br />

des Grafen Albrecht von Holland mit dem Ostergo und<br />

Westergo vom Jahr 1398, wird bestimmt, dafs der wegen eines<br />

grofsen Verbrechens Angeklagte sich reinigen soll „ mit eenen<br />

voghede ende mit twe scepene ende mit zeven getruwen buren"-;<br />

bei geringen Sachen genügen Schöffen und Bauern, bei Sachen unter<br />

zv/ei Schild Bauern; „raer goede luede ende volboren lueden<br />

(Var. „welboren lüde") sal-men verwinnen mit rechte ende mit<br />

wonnisse, dat is dragen of driven, of dat hi geriet, of dat hi<br />

geruchtich wert" Schwartzenberg I p. 286. lm Bolswarder Stadtbuch<br />

von 1455 cap. 8 heifst es: „Daer moet gheen man scepen<br />

werden, hy en-zy volgeboren, een echte kyndt, ende hebbe selve<br />

een eygen huys binnen onsei' stadt, ende hy sye daertoe ryck hondert<br />

schilden oldes gheldt. Meer een onechte kyndt mach raedtsman<br />

wesen, ist saeke, dat men hem daertoe kiest", Schw. I p. 554.<br />

Das Sneeker Stadtbuch von 1456 verordnet: „Gheen man en-moet<br />

scepen werden, hy en-zy volgeboren, een echte kyndt van vader<br />

ende van moeder, ende" etc. Schw. I p. 570').<br />

*) A. ïelting' in einer mir soeben freundlichst überschickten Dissertation

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