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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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so grofsen Theil von dem Gut ihres Grofsvaters als ihrem Vater<br />

werden mochte. Sie nehmen alle zusammen den Theil eines Mannes".<br />

Die im Fivelgoer Manuscript enthaltene Stelle findet sich auch, und<br />

zwar fast wörtlich ühereinstimmend in meinem Westerlauwerschen<br />

Manuscript Eoorda p. 199, gedruckt in Hettema Jurisprudentia<br />

frisica 1835 II p. 132 (§ 49).<br />

Andere friesische Eechtsaufzeichnungen verwenden das Wort<br />

ganz in derselben Weise: dem edlen Mann ist die edle Frau ebenbürtig,<br />

dem freien Mann kann nur die freie oder bevorzugt freie,<br />

d. i. edle, Frau ebenbürtig sein, nicht eine unfreie Frau. In diesem<br />

Sinn ist auch das Wort in allen Stellen verwendet, in denen es<br />

begegnet: Ein friesischer dem dreizehnten Jahrhundert angehörender<br />

Text des im zwölften Jahrhundert im Westergo verfafsten Schulzenrecht<br />

sagt in § 1: „di greva der an Freslande greva wessa sehe],<br />

di schel wessa fulre bertha boren, ende syn riueht onforloren"<br />

Fries. Eq. p. 387, 24 J ); ein niederdeutscher Text setzt hier für „von<br />

voller Geburt geboren" : „van grooten geslagte geboren" Wierdsma<br />

Oude friesche wetten 1782 p. 17; und in dem friesischen Westerlauwerschen<br />

Text der neunten allgemeinen Küre findet sich in Uebereinstimmung<br />

damit der Zusatz: „di greva der oen Freesland koninges<br />

ban leda schil, di schil wessa edeler bertha boren", Fries. Eq. p. 17<br />

Note 6. In dem friesischen Text des Utrechter Sendrechts aus dem<br />

Westergo verordnet der §2: „nu agen da lioed eedswaren to setten,<br />

da schillet wessa fri ende fresch ende fulre berthe boren, ende<br />

also hioech-dedich, dat hi des biscops ban beta mey, jef hit oen<br />

him fait, ende syn landriueht onforloren" Fries. Rq. p. 403, 10, vergleiche<br />

oben p. 734; eine Stelle, deren Text in meinem friesischen<br />

Fivelgoer Manuscript p. 31 lautet: „nu agen tha liude ethsworan<br />

to sethan, tha schein wesa frey and fresisc and fulbern, and<br />

rycheftich, thet hia byscopis bon beta muge, and hira riueht unforlern";<br />

in einem späteren niederdeutschen Text aus den Ommelanden<br />

steht dafür: „nu sullen die liuden setten kerckvogeden ende<br />

rechters, dat sullen wesen vrie Vresen end welgeboren, ende also<br />

') Der friesische Text des Schulzenrecht in meinem Westerlauwerschen<br />

Manuscript „Jus municipale Frisonunv' p. 7 hat die Stelle in ganz<br />

übereinstimmender Fassung.

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