Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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sammengestellten allgemeinen Sätzen über die Natur der älteren friesischen
Ethel oder Adelsgüter. Der alte friesische Etheling mufste,
um als Etheling anerkannt zu werden, einem Adelsgeschlecht entsprossen
sein und ein Adelsgut besitzen. Der Verlust des Adelsgutes
hatte für den Etheling unmittelbar die Folge, dafs er kein
Etheling mehr, sondern nur noch ein Freier war. Die Adelsgüter,
die auf den vorstehenden Seiten im Besitz bestimmter Ethelinge
nachgewiesen wurden, trugen ihren Namen von den Ethelingen, in
deren Eigenthum sie standen; z. B. besafsen die Ebbinga die „area
Ebbinganorum", die Ailbadama die „area Ailbadismanorum", die
Duurdisma die „domus Duurdisma", die Ewesma das Gut „Ewesma",
die Hiddama die „area Hiddonis", die Nickama die „domus
Nickama", die Nittersma „Nittersum", die Onnatisma die „domus
Onnatisma", die Onnema „Oud-Onnema", die Popekama die „domus
Popekama", die Skeltkema „Skeltkema", die Verhildema „Verhildersum".
Die Art der Namen der einzelnen Adelsgeschlechter und Adelsgüter
läfst keinen Zweifel, dafs die Adelsgüter nach den Adelsgeschlechtern,
nicht aber die Adlichen von ihren Adelsgütern ihren
Namen empfangen hatten. Die älteren friesischen Adelsnamen
sind aus Personennamen gebildet, wie ich dies bei ihnen auf
p. 1073 — p. 1086 angegeben habe, und zwar sind es viele der
ältesten deutschen Personennamen, die sich zur Bildung der Geschlechtsnamen
verwendet zeigen. Dabei ist bezeichnend, dafs
bei Angehörigen der einzelnen Adelsgeschlechter oft auch später
noch der Name, aus denen der Geschlechtsname gebildet ist, als
Vorname üblich ist. Ich konnte nachweisen: einen Emo Eminga,
Gaiko Gaikinga, Hessel Heslinga, Menald Menaldinga, Menko
Menkinga, Menno Menninga, Onno Onninga, Sicko Sickinga, Tammo
Tamminga; ebenso einen Ailbad Ailbadama, Ewo Ewesma, Enno
Ennema, Eppo Eppama, Folpert Folpertra, Skelto Skeltema, Richardus
Eizerda, Tyabbo Tyabbada, Tyaso Tyasema; es führten im dreizehnten
Jahrhundert vier Herbranda hinter einander den Namen
Herbrand. Da nun aber nach oben p. 1052 Adelsgüter auch auf die
Descendenten von Töchtern vererben und veräufsert werden konnten,
mufste es auch vorkommen, dafs einzelne Ethelinge eines bestimmten