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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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1068<br />

„erve"), konnte ein Adelsgut („ethel") und eine zum Eedjevenamt<br />

berechtigte „Statha" sein.<br />

Für das einfache Statha setzen einzelne Stellen näher bezeichnend<br />

„statha deer dat riucht ferath", siehe oben p. 1062<br />

oder „riuchtferende statha", d. i. eine zum Eedjevenamt berechtigende<br />

Stathe. Kamen Stathen in den Besitz von Klöstern, so ruhte ihr<br />

Eichteramt; sie werden aber mitunter noch Stathen genannt: 1433<br />

„Deersma ende Gevlaterp sint monnikastathon" oben p. 1063, und<br />

„da twyna statha, als Essinga ende Lyugga agen dae monniken,<br />

ende da ferath nene riucht", oben p. 1063. Dies scheintauch<br />

der Fall gewesen zu sein, wenn ausnahmsweise die Berechtigung<br />

auf Führung eines Eichteramts von einer Statha veräufsert worden<br />

war: „ende dat riucht ferath Keestra, als hiae dae statha ende<br />

land urwandelet habbet ende behielden dat riucht" oben<br />

p. 1064. Im Allgemeinen aber galt als Eegel, dafs jede Statha in<br />

von Alters her überkommener Weise das Eichteramt zu führen<br />

befugt war; eine Unterscheidung von „riuchtferende Stathen" und<br />

den übrigen „Stathen" ist nicht friesischer Sprachgebrauch; vergleiche<br />

1473: „die gretene (das Grietmann-amt) ende dat ryoeht<br />

(das Eichteramt) van da staeten schal-ma fere, als ma bi<br />

foertyden dien haet", oben p. 1065.<br />

Für Statha verwendet das östlich der Lauwers gelegene<br />

Friesland den Ausdruck „Herth (focus)", um ein<br />

zur Stellung eines Eichter befugtes Grundstück zu bezeichnen:<br />

Eine Urkunde von 1300 enthält ein Verzeichnifs der Betheiligten<br />

am „Eedgerecht" zu Warfum, darunter einen „ Assemaheert in<br />

villa Warphum", siehe oben p. 826. In einer Urkunde von 1344:<br />

„consulatus termini Halfwirth in anno inmediate seqnenti, et quociens<br />

et quando ad aream seu domum Ebbinganorum de<br />

Hek pertinuerit", etc., siehe oben p. 901. Das Eichteramt zu<br />

Holwierde (nördlich von Delfsiel) fiel in gewissen Jahren auf die<br />

„area seu domus" der Ebbinga zu Hek; eine alte niederdeutsche<br />

Uebersetzung setzt zur Bezeichnung des Heerdes ^Ebbinghe-huea<br />

en hofstede" Groninger Verhandelingen II p. 340. In Urkunde von<br />

1379: „quod ego Eadeco dictus Ablama parochialis in Westeremetha<br />

do et concedo Johanni dicto Heslingha et parochiali in

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