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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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westerlanwerschen Friesland zahlt jeder freie Friese, der seine Eltern<br />

beerbt hat, und Haus und Hof besitzt, jährlich einen Pfennig Huslaga,<br />

siehe Fries. Eq. p. 419 § 36 und p. 414 § 5; ist er reicher, so dafs<br />

er fünf Milchkühe zu Walpnrgis auf seinem Gehöft hat, so zahlt<br />

er drei Pfennige (Fries. Eq. p. 414 § 5) 1 ); wohnen mehrere Aermere<br />

in einem Gehöft, so steht es ihnen frei, je einen oder zusammen<br />

drei Pfennige, d. i. den gröfseren Huslaga, zu zahlen (Fries. Eq.<br />

p. 419 § 36). Statt eines Pfennigs geben Urkunden aus den Jahren<br />

1418, 1420 und 1421 den Huslaga im Westergo und Ostergo zu<br />

zwei flämischen Groten an.<br />

Gezahlt wird der Huslotha in Eüstringen zwischen Andreasmesse,<br />

d. i. dem 30. November, und Weihnachten (Fries. Eq. p.15, 17);<br />

im westerlauwerschen Friesland vor St. Bavo und Bemigiusmesse,<br />

d. i. vor dem 1. October (Fries. Eq. p. 414 § 6). Der Säumige entrichtet<br />

den doppelten Betrag, vergleiche Fries. Eq. p. 15, 7 und<br />

p. 414 § 6. Ueber den Beweis, wenn der Einzelne bereits gezahlt<br />

zu haben behauptet, geben die westerlauwerschen Bechtsaufzeichnungen<br />

(p. 414 § 6 und p. 17 Note 6) nähere Bestimmungen.<br />

Unter Königsbann sammelt der Schulz den Huslotha in seinem<br />

Schulzensprengel für den Grafen ein, dessen Beamte und Stellvertreter<br />

er ist, siehe Fries. Eq. p. 414 § 6, p. 17 Note 6 und mein<br />

sogenanntes Fivelgoer Eechtsmanuscript p. 92, aus ihm bei Hettema<br />

Fivelingoer Eecht p. 120. Der Graf soll sodann die ihm vom<br />

Schulzen übergebene Summe dem König in dessen Pfalz abliefern<br />

(Fries. Eq. p. 17 Note 6). Dies ist das älteste Bechtsverhältnifs;<br />

die deutschen Könige hatten aber früh den Huslotha, wie andere<br />

alte Besitzungen und Einkünfte des Eeichs vom Eeich veräufsert:<br />

So bestätigt in Urkunde von 948 König Otto I. dem Bischof von<br />

Utrecht den zehnten Theil des Huslatha im ganzen Bisthum Utrecht,<br />

und es verzeichnet damit übereinstimmend das alte Utrechter Güterregister<br />

diese Einnahme unter den Besitzungen des Bisthum Utrecht 2 ).<br />

i ) Andere Stellen erwähnen der drei Pfennige als des Huslaga, ohne<br />

anzugeben, dafs nur der Reichere sie zahlt: Fries. Rq. p. 17 isote 6 und<br />

mein sogenanntes Fivelgoer MS. p. 8, siehe Hettema Fivelg. p. 12,<br />

2 ) In Urkunde von 948 bestätigt König Otto I. ..decimam partem<br />

omnium regalium praediorum et teloneorum et monetarum, quae intra sui

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