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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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1054<br />

948 „huslatha", eine Urkunde Ottos III. für den Grafen Theoderich<br />

von Holland vom Jahr 985 „huslada" und das alte Utrechter Güterregister<br />

„huslotho"; ein späterer niederdeutscher Emsiger Text der<br />

Siebzehn Küren schreibt „hueslota". Das Wort bedeutet Haus-zins,<br />

das einfache „hlod" oder „lot" wird im Angelsächsischen und Niederländischen<br />

für Zins gebraucht 1 ). Gleichbedeutend mit „huslotha"'<br />

ist „huslaga", wörtlich eine auf dem Hanse lastende Auflage, eine<br />

Haus-abgabe. Es wird in friesisch und in niederdeutsch geschriebenen<br />

Rechtsquellen und in Urkunden des fünfzehnten Jahrhunderts<br />

aus dem Westerlauwersclien Friesland angetroffen und hat<br />

allmälig die ältere Benennung Huslotha verdrängt 2 ).<br />

lieber die Höhe des Huslotha erwähnen die älteren allgemeinen<br />

friesischen Küren nur, dafs jeder freie Friese jährlich einen Pfennig<br />

Huslotha zahlt 3 ). Nach den älteren Rechtsaufzeichnungen aus dem<br />

') Ducange s.v. ,.lot": Statuta Willelmi nothi: ..omnis Francigena,<br />

qui tempore Edwardi propinqui nostri fuit in Anglia particeps, consuetudinem<br />

Anglorum, quod dicunt anehlod et anscote, persolvatur secundum legem<br />

Anglorum" und eine Charta Stephani regis Angl. vom Jahr 1159: „quietum<br />

dico et liberum de seotto et lotto, et geldo et danegeldo". In Beziehung<br />

auf den niederländischen Dialekt führe ich an: Es hat Kilian Etymologicum<br />

teutonioae linguae 1777 I p. 360 lot (tributum vetus); und sagt Ypey<br />

Oudheden van Groningen p. 243 „huuslate d. i. huislot, van het oude lot<br />

(schatting) nog overig in ons lot en schot." Auch Kluit Staatsregeering<br />

1804 4 p. 81, 91 ff. spricht von „Vryheid van Schot en Lot", indem er<br />

zeigt, wie die Wohlgehorenen, d. i. die Mobiles, in Holland keinen Grund­<br />

zins zahlten; die Quellen brauchen aber hier den Ausdruck schot, lot finde<br />

ich nirgends verwendet. Die Groninger Verhandelingen pro excolendo jure<br />

patrio, 1828 V Antek. p. 60, bemerken zu einer Stelle des Groninger Stadt­<br />

buches, wo Bauern „schot en schulde" zahlen, dafs dies mehr nieder­<br />

deutsche Sprechweise für das holländische ..schot en lot" sei.<br />

a ) „Huslaga" steht in friesischen Rechtsaufzeichnungen aus dem<br />

Westerlauwersclien Friesland, vergleiche im Fries. Wb. p. 832, und in<br />

meinem sogenannten Fivelgoer Manuscript p. 92 ,.huslogha", siehe Hettema<br />

Fivelg. p. 120; „huislage" in niederdeutschen Urkunden aus dem Wester­<br />

lauwersclien Friesland: in Urkunde von 1399 Schw. I p. 291, 294, von 1418<br />

Schw. I p. 404, von 1470 Schw. I p. 641.<br />

3 ) In Küre 9: ,.Penam (für „pecuniam" ?) pacis et huslotha propter<br />

bannum regis solvere duobus denariis Rednathes monete" oben I p. 36, wo<br />

die friesischen Texte setzen: .. frethepenneiigar te jeldane ande huslotha<br />

thruch thes kenenges bon, bi Wam Rednathes slagta pennengum."

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