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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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gute Unterthanen, erklärten sie, wollten sie sein, aber ihre Erbgüter,<br />

die ihre Vorfahren seit Jahrhunderten frei besessen und<br />

ihnen frei hinterlassen hätten, die müfsten sie bei ihrem Tode auch<br />

ihren Kindern frei hinterlassen, an ihren Erbgütern müsse ihnen<br />

das Eigenthum bleiben. Zuletzt fanden sie sich bereit, dem Herzogjährlich<br />

den einundzwanzigsten Pfennig von ihren Gutseinkünften zu<br />

zahlen 1 ). Es unterzeichneten darauf der Herzog und die Stände<br />

gegenseitige Reverse, aus denen sich Näheres über die Verhältnisse<br />

der friesischen Ethel ergiebt: Die Erbgüter vererbten nach altem<br />

Herkommen auf Söhne, Töchter, Wittwen und andere Blutsfreunde der<br />

..Edelinge", konnten von einem „Edeling" an einen andern verkauft,<br />

vertauscht und verschenkt werden; durchweg werden die Güter in<br />

der ganzen Verhandlung als ausschliefsliche Besitzungen der Edelinge<br />

angesehen 2 ). Gerade hierauf stützt der Herzog sein Ansinnen<br />

vlit ende narsticheit darto geraden, dat zie die hartoge hierinne niet al te<br />

zere solden contrarie wegen, mer zine begerte consenteren, ende zolde hem<br />

luiden privilegiën ende vriheden wedergeven etc." Schw. II p. 30.<br />

') Martena's Landbuch sagt: rDie herschapen hebben hartlik tegen<br />

gestaen, ende met vele redenen bewesen, dattet hem niet doenlik<br />

en-waere, dat zie huere gueden, de hem luiden van huer<br />

vor vaders over manich hundert jaren tot nu to in vriheit<br />

hadden beseten, ende huer in de zelve vriheit waren overgelevert, ende<br />

als zie nu storven, dat die kinderen huer erfgueden dan weder<br />

van den here solden coepen; zie wolden den here jaerliks gued-<br />

willich enen zeker tax geven van huer gueden, ende doen al dat<br />

guede ondersaten schuldich waeren te doen, mer die eigendoem van<br />

huer gueden wolden zie niet overgeven." „Ende is darna mit<br />

die gemenen herschapen alzo gesloten ende geaccordert, dat zi<br />

hem zolden jarliks geven den enentwintichsten pennink van<br />

huer renten ende huer eigen possessie, dat zie selfs gebruiken vri; ende<br />

darmede vri van alle lasten ende schattingen, welke die hartoge<br />

ende zine erven op die edelingen ende huer landen mochten<br />

legen", Schw. II p. 30.<br />

2 ) lm Bevers des Herzogs heifst es: „zie ende huere vorvaders<br />

met hueren gueden als erfgueden gebruict. die ok na erflike<br />

eigenschap hueren zoenen, dochteren, echten wiven ende<br />

anderen hoeren vrunden angevallen sint"; etc. Schw. II p. 32<br />

und ..Ende zo die edelen ene den anderen gued vercopen,<br />

verwisselen, vermangelen oft geven wil" etc. Schw. II p. 33.<br />

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