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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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1028<br />

Annalen des Kloster Mariengaarde bei Leeuwarden berichten von<br />

dem 1232 verstorbenen Abt Sibrand: „ qui vir genere nobilis<br />

secundum seculi dignitatem, sed animi magnanimitate nobilior"<br />

Gesta ed. Wvbrands p. 149. Beim Jahr 1247 erzählt der 1273<br />

verstorbene Abt Menko in dem von seiner Hand geschriebenen<br />

Manuscript seiner Annaleu: „convocatis Groninge abbatibus ac aliis<br />

praelatis Frisiae et juratis ac nobilibus laicis et maxime cruce<br />

signatis, praedicatores indixerunt tempus passagii transmarini in<br />

Majo proximo", M. G. XXIII p. 540; und derselbe Menko beim Jahr<br />

1248: „ consilio nobilis viri ac fortis et facundi Thitardi<br />

Dodinga optentum est a rege (Wilhelmo), quod Frisones (nach der<br />

Einnahme von Achen) cum multa gratiarum actione sunt remissi"<br />

p. 541, sowie beim Jahr 1250 „Gronienses etiam nobiles de Fivelgonia<br />

captivassent" p. 544, 49. In Urkunde von 1258 „federa inter<br />

nobiles homines terrae Fivelgoniae ex parte una et cives de<br />

Groninge ex parte altera" Driessen p. 34. Ebenso begegnen „Nobiles"<br />

in zahlreichen Urkunden der folgenden Zeit.<br />

Ueberblicken wir diese Erwähnungen von Nobiles seit Unterwerfung<br />

des Landes unter Karl den Grofsen bis herab ins dreizehnte<br />

Jahrhundert, so werden wir dahin geführt, dafs bei Eroberung<br />

Karls wie bei Abfassung der friesischen Siebzehn Küren<br />

ums Jahr 1156 die Bevölkerung des Landes in die vier bestimmt<br />

gesonderten Personenklassen der Nobiles, Liberi, Liti und Servi<br />

zerfiel, für die dieselben Ausdrücke verwendet werden. Hiermit<br />

stimmen vollständig die späteren Aufzeichnungen aus dem dreizehnten<br />

und vierzehnten Jahrhundert überein. Zahlreiche Personen<br />

werden als Nobiles bezeichnet, und ihnen die Angehörigen der<br />

anderen Klassen als Ignobiles oder Vulgares entgegengestellt. Die<br />

einzelnen Stellen zeigen uns im friesischen Adel einen entschiedenen<br />

Geschlechtsadel. Die constant als „Nobiles" bezeichneten Personen<br />

bilden einen durch Zeugung sich fortpflanzenden Geburtsstand. Von<br />

dem im Jahr 1215 verstorbenen Emo von Romerswerf ist ausdrücklich<br />

gesagt: „vir iste secundum carnis considerationem nobilitate<br />

et alia quoque dote admodum beatus extitit". Nobiles vermählen<br />

sich mit Nobiles; auf Söhne und Töchter geht die Nobilitas<br />

ihrer Eltern über, und wie die Lex Frisionum im Titel IX unter

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