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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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anderen Bufsen sowie die Eide der einzelnen Personen berechnet.<br />

Nach dem ganzen Auftreten der Nobiles in der Lex Frisionum<br />

aber müssen sie bereits bei der Unterwerfung des Landes durch die<br />

Pranken vorhanden gewesen sein, und sind auch in dieser Beziehung<br />

in einzelnen Geschichtsaufzeichnungen ausdrücklich erwähnt 1 ).<br />

Wie in den ältesten karolingischen friesischen Leges, stehen in<br />

den Siebzehn Küren, die für das mittlere und östliche Friesland<br />

bald nach 1156 vereinbart wurden, Mobiles, Liberi und Liti neben<br />

einander: Die siebente Küre sagt: die Friesen hätten.sich König<br />

Karl unterworfen und zur Zahlung von Zinsen verstanden, „quibus<br />

comparaverunt nobilitatem et libertatem", siehe oben I p. 35.<br />

Die achte Küre sagt: „est londraf, tunc jurabunt IV nobiles et<br />

IV liberi et IV minus nobiles", d. i. Liten, wie die friesischen Texte<br />

zeigen, siehe oben I p. 36. Das 22. der einige Jahre später als die<br />

Küren, aber noch im zwölften Jahrhundert von den Friesen zwischen<br />

Fli und Weser vereinbarten Vierundzwanzig Landrechte verordnet:<br />

„nobilis feminae wethma (d. i. Witthum) sunt VIII talenta et<br />

VIII unciae et VIII denarii", siehe oben I p. 50. Von dem 1215<br />

verstorbenen Emo von Eomerswerf, dem Stifter des Kloster Wittewierum,<br />

erzählt sein Verwandter Emo, der im Jahr 1237 gestorbene<br />

Abt des Kloster Wittewierum: „vir iste secundum carnis considerationem<br />

nobilitate, et alia quoque dote admodum beatus<br />

extitit"; ferner: „Providentia parentum actitatum est, ut cujusdam<br />

nobilis filia ei desponsaretur" IL Gr. XXIII p. 465. Beim<br />

Jahr 1233 berichtet Emo: „Thitardns corripiens equum irruit in<br />

virum honestum Eltetum de Midlestum et caput ejus gladio percussit",<br />

wo der zweite, jüngere Text liest: „irruit in nobilem<br />

et honestum virum Eltetum in den Oert capitaneum de Midlestum<br />

(d. i. zu Middelstum im Hunsingo-Ostamt, siehe oben p. 835)"<br />

M. G. XXIII p. 500, 6. Emo erzählt beim Jahr 1224: „mortuus<br />

est quidam nobilis de Menterasilva (d. i. aus Menterne im Oldampt,<br />

obenp. 870)" M.G. XXIII p. 507, 40. Die vor 1275 verfafsten<br />

') Vergleiche, wie Anskar in der Vita Willehadi ums Jahr 770<br />

berichtet, dafs die friesischen Nobiles dem Wülehad ihre Kinder nach<br />

Dockum zur Taufe brachten, siehe oben p. 374.<br />

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