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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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1021<br />

Die Geistlichen sollen in kirchlichen Sachen wie bisher einen Eecurs<br />

an ihre Mutterkirchen haben („clerici ad matriculares ecclesias<br />

sicut prius in synodalibus habebunt recursum"); doch ist keine Anzeige<br />

mehr in Hinte erforderlich. Die lehrreiche Verfügung des<br />

Bischofs von 1250 habe ich oben I p. 322 bis 326 näher erörtert.<br />

In der 1250 von dem weltlichen Decan von Hinte gelösten Brokmannia<br />

wird in der folgenden Zeit nicht mehr ein weltlicher Decan<br />

erwähnt. Im Jahr 1496 sagt das oben p. 1017 excerpirte Document<br />

über das Abhalten des Sendes durch den bischöflichen Officialis<br />

terrae Frisiae: „in die Sixti pape (d. i. den 6. August) fiet synodus<br />

in Broickmannia seu in Engerhove seu in Marienhove alternatis<br />

viribus" Ledebur Fünf Gaue p. 114.<br />

10. Einkünfte der Decane oder Pröpste im Münsterschen<br />

Friesland: Sie hatten in den von ihnen besessenen Propsteien<br />

gewisse Banngelder und Zehnten, waren im Besitz bestimmter Adelsgüter<br />

mit Kirchenpatronat. Bei dem der Münsterschen Diocese zugetheilten<br />

Friesland östlich der Ems sagt der im Jahr 1562 gestorbene<br />

Eggerik Beninga: „Anno 1276 hebben de Vriesen . . .<br />

idtliche prowesteyen up soeven plaetzen geordineert, daer de geistliche<br />

vor erste lande tho gekofft und gegeven, und de gemeente<br />

idtlicke tegeden aver de lammer und kalveren, an idtlicken ohrden<br />

haever, tho geven an sick genaemen; daer mede sick de prowesten,<br />

de stedes van den adel daertho schulden erwehlet worden, underholden"<br />

Matth. Anal. IV p. 123. Oben p. 949 ist eine Stelle angeführt,<br />

in der Menko beim Jahr 1271 bezeugt, dafs das Decanat<br />

Farmsum im Fivelingeland mit dem fiesitz der Kirche zu Farmsum<br />

verbunden war: „Hrodbernus parvo suo adhuc puerulo optinuerat<br />

ecclesiam cum decanatu adhaerente"; sowie p. 972 eine Stelle<br />

des Emo beim Jahr 1231, nach der der Decan von Usquerd die Kirche<br />

zu Usquerd besafs: „defunctus est Herbrandus decanus, possessor<br />

ecclesiae in Usquert". Die zur einzelnen Propstei gehörenden<br />

Einkünfte wurden mehrfach von den Inhabern der Propstei dem<br />

bestehenden Recht zuwider veräufsert, und verpflichten dann die<br />

Bischöfe neue Pröpste, die sie beleihen, die veräufserten Güter<br />

und Gefälle wieder einzuziehen. In einer Urkunde von 1441 erklärt<br />

Bischof Heinrich III., indem er dem Uniko Eipperda die Propstei

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