06.10.2013 Aufrufe

Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1011<br />

in der päpstlichen Bulle von 1493, siehe oben p. 944, Sendstühle<br />

im Farmsumer Sendbrief von 1325, im Loppersumer von 1424, im<br />

Fivelgoer von 1406, im Langewolder von 1406, im Vredewolder<br />

von 1429 und in dem von Achtkarspelen von 1395. Der einzelne<br />

Propst hatte in späterer Zeit an mehreren Sendstühien Sendgericht<br />

zu halten, und gehörten zu dem einzelnen Sendstuhl mehrere Kirchspiele.<br />

Unsere Quellen geben kein vollständiges Verzeichnifs der<br />

sämmtlichen Sendstühle der Münsterschen Decanate des fünfzehnten<br />

Jahrhunderts. In dem späteren Decanat Farmsum scheint, abgesehen<br />

von Farmsum, ein Sendstuhl im Wbldoldam.pt, einer im Klei-<br />

Oldampt, einer in Holwierde und einer zu Appingadam bestanden zu<br />

haben, vergleiche oben p. 954ff. Im späteren Decanat Loppersum<br />

war aufser in Loppersum ein besonderer Sendstuhl „in Silvis", das<br />

ist in den bewaldeten südlichen Theilen, einer in Bierum, und vielleicht<br />

auch einer in Stedum, vergleiche oben p. 967. Im späteren<br />

Decanat Baflo werden in einer Urkunde von 1475 Sendstühle zu<br />

Dorkwerd und Wierum im Middag 1 ) erwähnt. In der Propstei<br />

Hummerke sollen nach dem unten p. 1018 angeführten undatirten<br />

Document aus dem Schlufs des fünfzehnten Jahrhunderts früher<br />

elf, später zehn Sendstühle gewesen sein; der elfte eingegangene<br />

sei der auf dem Aduarder Vorwerk Langeweer bei Zuidhorn gewesen,<br />

zwei hätten in Vredewold, zwei in Langewold, einer zu<br />

Oldehove im Humsterland, und* vier oder fünf in Achtkarspelen bestanden,<br />

vergleiche das Document in Groninger Bijdragen III p. 156.<br />

Im Westerlauwerschen Friesland wird früher die einzelne Kirche,<br />

an der ein Send gehalten wurde, Haudstoe, d. i. Hauptort, genannt,<br />

wird erst später der Ausdruck „sindstal"- gangbar, siehe oben<br />

p. 731 und p. 736. Auch in der Bremer Diöcese wird später der<br />

Ausdruck „sedes synodalis" für mehrere Kirchen, an denen von<br />

demselben geistlichen Herrn das Sendgericht gehalten wird, gebraucht,<br />

und gehören zu einer derartigen Kirche mehrere Kirchspiele,<br />

vergleiche darüber unten in der Bremer Diöcese.<br />

Die Sachen, die vor das kirchliche Gericht gehörten, sind in<br />

') „in acceptatione . . . domini Ewerardi, . . . abbatis in Eottum et<br />

prepositi in Usquart in sedibus synodalibus Dorquert et Werum terre<br />

Middagerlant {i Groninger Bijdragen 1873 X p. 122 (aus Orig.).<br />

64*

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!