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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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im niederdeutschen Text des Parmsumer Sendbriefs, Pries. Eq.<br />

p. 293, 22 gebraucht. — Von der Jurisdictio des Propstes, der Anklage<br />

vor ihm, seiner Vorladung der Verklagten, und der Verurtheilung<br />

durch Kirchvögte im Sendgericht sagt der Parmsumer Sendbrief von<br />

1325 §18: „Item prepositus quum praesidere vult synodalibus<br />

in locis ubi jus habet ipsis praeesse, cum tribus personis<br />

veniet et non amplioribus, prout talibus decanis in jure est praecautum",<br />

Pries. Eq. p. 294 Note 4; in der niederdeutschen Ueberarbeitung<br />

des Sendbriefs: „als de provest wil holden syn recht<br />

ofte tho seendstoel wyl sitten" etc. Pries. Eq. p. 294, 22;<br />

und in § 2 „alle denuntiationis ende kundighe ofte wroginghe de<br />

gescheen synt voirenrits schepen ofte vogeden", Pries. Eq.<br />

p. 293, 21; in § 11 „dese vorschreven punten en broke worden<br />

gekundiget van kerkvogeden, ende van anders niemant sal ment<br />

kundighen, ende sal gekundiget woireden in den rechten zeendtstoel<br />

ende anders nicht, ende so wroget de macht des provestes<br />

niemandt", Pries. Eq. p. 294, 20; und in § 14 „de andere broke<br />

unde schande, de lichtere unde kleynere synt, sollen woirden gekundiget<br />

van den vogeden raet" Pries. Eq. p. 294, 35, das heifst,<br />

die Kirchvögte haben geringere Vergehen anzuklagen, wenn sie es<br />

für indicirt halten. Dem im Farmsumer Sendbrief als Synodalia<br />

bezeichneten Sendgericht entsprechen die synodalia im Continuator<br />

Menkonis beim Jahr 1291: „decani de Loppersum non admittebantur<br />

ad synodalia in Silvis (d. i. in den südlichen Dörfern-des<br />

späteren Loppersumer Decanats)", siehe oben p. 968. Der Fivelingoer<br />

Sendbrief von 1406 bestimmt in § 1 „alle luidenn sullenn ...<br />

den provesten tho horen zeentstolen staen, waer die gelegen sind,<br />

nae inholt older zeendtbreven" Pries. Eq. p. 309; im § 2: „ende<br />

ghene provesten noch prester ghenen luiden laden toe laten buiten<br />

den zeende" p. 309; und im § 4: „end ghene provesten sullen<br />

rechten toe den zeende, eer sy hebben borge geset, nemande tho<br />

vorunrechten boven den zeendtbreven" p. 309 (übereinstimmend mit<br />

dem Loppersumer Sendbrief von 1424 Fries. Eq. p. 314). Der<br />

Pivelgo-Hunsingoer Sendbrief von 1407 verordnet: „gheen mensche,<br />

hy sy wyff off man, den in unsenn lande woenachtich is, sali in den<br />

geestliken rechte vor den provest off voer den persone (dem Pfarrer)<br />

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