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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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1007<br />

jurisdictionem in clericos, sed tantum in la ie os infra limites<br />

earundem praepositurarum habent, et coadjutores, cooperatores<br />

et defensores jurisdictionis ecclesiasticae Monasteriensis<br />

existunt", siehe oben p. 943; und hiermit stimmen auch die Angaben<br />

überein, die sich über die Pröpste in den friesischen Sendbriefen<br />

seit dem dreizehnten Jahrhundert finden. Sie erwähnen<br />

vielfach der kirchlichen Jurisdictio der Pröpste über die weltlichen<br />

Bewohner bestimmter Kirchspiele. Die Decane oder Pröpste richten<br />

unter dem Beisitz gewisser Personen über die Verbrechen und Vergehen,<br />

die nach dem geltenden Eecht der einzelnen Kirchspiele vor<br />

ihnen zur Klage zu bringen sind. Die Personen, die im Sendgericht<br />

urtheilen, sind nach dem früheren Eecht bestimmte Sendschöffen,<br />

sind seit dem dreizehnten Jahrhundert Kirchenälteste der einzelnen<br />

Kirchspiele. Die Klage oder Anzeige hat durch die Pfarrer, die<br />

Kirchenältesten oder durch den bischöflichen Official zu erfolgen.<br />

Eine neue Vereinbarung über die Stellung der Pröpste und<br />

ihre Jurisdiction in den Sendgerichten traf im Jahr 1276 nach den<br />

Streitigkeiten der vorhergehenden Jahre der Bischof Eberhard von<br />

Münster mit dem Oldampt, Emsigerland, Brokmerland und Eeiderland.<br />

Es wird durch die Bischofssühne bestimmt, dafs statt der „Scabini",<br />

d. i. der Sendschöffen, inbetreff deren in den verschiedenen Parochieen<br />

verschiedenes Eecht bestand, hinfort die Advocati, d. i. die Kirchvögte,<br />

der einzelnen Parochieen fungiren sollen; sie sollen statt<br />

jener die Accusatio vornehmen, es sollen die fide digniores unter<br />

den Kirchvögten statt der ungenügenden Scabini fungiren; und<br />

erklärt der Bischof Eberhard, dafs er im Allgemeinen alle Kirchvögte<br />

der Parochie als fide digniores gelten lassen wolle. Die bezeichnenden<br />

Worte des Originaltextes der Bischofssühne lauten:<br />

„Cessante consuetudine, diversa in diversis terminis et parochiis,<br />

in aecusationibus delinquencium per scabinos insufficientes et minus<br />

fide dignos ut videtur, advocati singularum ecclesiarum fide digniores,<br />

protaxatis iuramentis in synodo sollempniter aecusabunt de cetero<br />

delinquentes; et sua aecusatione quam assertive fecerint de veritate,<br />

convincent aecusatum; et quemeumque per sacramentum quod<br />

fecerint, excusabunt, ille sit excusatus. Nos Everardus dei gracia<br />

Monasteriensis episcopus, clausulam illam de advocatis taliter inter-

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