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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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1005<br />

Aehnlich wie in dem sogenannten Fivelgoer Manuscript verschiedenartige<br />

zum gröfseren Theil in friesischer Sprache abgefafste<br />

Stücke zusammengeschrieben sind, ist es der Fall in den jüngeren,<br />

dem Schlufs des fünfzehnten und dem sechzehnten Jahrhundert angehörenden<br />

sogenannten Ommelander Eechtshandschriften, von denen<br />

ich mehrere in Fries. Eq. p. XX namhaft gemacht habe. Sie<br />

enthalten niederdeutsche Texte von älteren Eechtsaufzeichnungen<br />

aus dem Oldampt, Fivelingo, Hunsingo, Vredewold, Langewold,<br />

Humsterland und aus dem Westerlauwerschen Friesland, wie inbetreff<br />

des letzteren namentlich die sogenannten Magnusküren,<br />

Fries. Eq. p. 440, hervorzuheben sind. In mehreren dieser Handschriften<br />

finden sich auch niederdeutsche Texte des friesischen<br />

Westerlauwerschen Sendrechts, so in dem von mir Fries. Eq.<br />

p. XX beschriebenen Manuscript der Groninger Universitätsbibliothek<br />

von 1532, und in dem Fries. Eq. p. XXI besprochenen Manuscript<br />

der Groninger Genootschap pro excolendo jure patrio, desgleichen<br />

in einem früher im Besitz von Werumaeus, von de Sitter und Peter<br />

Wierdsma befindlichen, nach 1527 geschriebenen Manuscript, das<br />

ich aus Wierdsmas Nachlafs angekauft habe. Schotanus in seiner<br />

recht von Humsterland, einen niederdeutschen Text der Langewolder Küren<br />

von 1282, einen niederdeutschen Text der Langewolder Küren von 1250<br />

und des Vredewolder Erbrechts von 1396, dann „dit is dat waterrecht",<br />

endlich den friesischen Text des oben p. 996 besprochenen Sendbrief der<br />

Propstei Uskwerd von 1393. So wenig durch diese Handschrift der<br />

Sachsenspiegel als im fünfzehnten Jahrhundert in den Ommelanden anwendbares<br />

Recht erwiesen ist, ist es der Fall durch die Aufnahme des<br />

Westerlauwerschen Sendrechts in das sogenannte Fivelgoer Manuscript.<br />

Auch letzteres beruft sich MS. p. 109 auf den Sachsenspiegel, es sagt<br />

nach Erwähnung des Westerlauwerschen Rudolfsbuches: „En de spegkel<br />

van Sassen sprecht ac ther des te Hke alsa dervan"; der Sachsenspiegel<br />

wird auch im Westergo benutzt im Manuscript Roorda, siehe Fries. Wb.<br />

p. 893 unter „leenriucht". Vergleiche im Allgemeinen inbetrerf der Ueherarbeitung<br />

von fremden Rechtsquellen in Friesland die friesische Uebersetzung<br />

der Summula de processu judicii des Joannes Andreae in einer<br />

Emsiger Handschrift aus Reide und aus dem Westergo im MS. Roorda,<br />

siehe oben I p. 222; die Emsiger Uebersetzung des Johannes Andreae<br />

nennt dabei den Propst zu Emden, die Westergoer den Decan zu Franeker,<br />

siehe Fries. Rq. p. 250.

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