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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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1004<br />

den friesischen Gauen Fivelgo, Hunsego und Hugmerke für sie ver-<br />

fafstes Gesetz verlangen, dafs der Decan ein vollgeweihter Priester<br />

sei. In keiner Aufzeichnung über das im Fivelgo geltende Eecht<br />

geschieht es und konnte es geschehen. Wie das sogenannte Fi-<br />

velgoer Manuscript die Hunsegoer Küren von 1252 abschreibt und<br />

die Magnusküren aus dem Westergo, auch da, wo ihr Inhalt mit<br />

dem im Fivelgo geltenden Eecht unvereinbar ist, geschieht es von<br />

dem Schreiber des Manuscripts mit dem Westergoer Utrechter<br />

Sendrecht. In keiner Weise sind dadurch die Bestimmungen des<br />

alten Westergoer Sendrechts über Sendgerichte und über die Stellung<br />

der Decane als Rechtssätze erwiesen, die in den der Diöcese<br />

Münster untergebenen friesischen Gauen galten, wie dies Halsema<br />

1778, Wiarda 1791 und 1801, und neuerdings Boeles vorausge­<br />

setzt haben 1 ).<br />

') Siehe Halsema in seiner Abhandlung „over de regeeringsvorm der<br />

Ommelanden" in den Groninger Verhandelingen II p. 444; Wiarda in der<br />

Ostfriesischen Geschichte 1791 I p. 149 und im Asegabuch 1801 Einleitung<br />

p. XXVII und p. 342. Boeles in „ Bijdragen tot de gesch. van Groningen"<br />

1866 III p. 150 sagt: „Het eerste eigen regt der Fresen in kerkelijke<br />

en geestelijke zaken is bekend onder den naam van de XXXVI<br />

zeendregten. Zij golden in geheel Friesland van de Wezer tot het Flie".<br />

Er bespricht dann den Text des Westergoer Sendrechts, wie er in 36 Paragraphen<br />

aus einem Westergoer Manuscript nach dem sogenannten Alten Druck<br />

in Fries. Eq. p. 402 aufgenommen ist, sowie den Text ohne Artikeleintheilung<br />

in meinem MS. Jus municipale Frisonum des Westergo, den Hettema in<br />

seinen Oude Friesche Wetten II p. 97—115 abdrucken liefs, und endlich den,<br />

von dem das sogenannte Fivelgoer Manuscript p. 27 und p. 31 23 Artikel<br />

abschreibt. Irgend einen weiteren Grund für die einstmalige praktische<br />

Gültigkeit des älteren Westerlauwerschen Sendrechts im Fivelgo, oder, wie<br />

er behauptet, in den friesischen Gegenden der Münsterschen und Bremer<br />

Diöcese vom Laubach bis zur Weser, führt Boeles nicht an. In derselben<br />

Weise wie im sogenannten Fivelgoer Manuscript die verschiedensten Rechtsquellen<br />

zusammengeschrieben sind, findet es sich in der von mir in Fries.<br />

Eq. p. XXII verzeichneten Papierhandschrift der Groninger Genootschap pro<br />

excolendo jure patrio. Sie enthält eine Abschrift des Sachsenspiegels mit<br />

der Glosse, einen niederdeutschen Text der ältesten Fivelgoer Küren, einen<br />

niederdeutschen Text der Küren von Fivelgo und Hunsingo, die friesischen<br />

Hunsingoer Küren von 1252, einen niederdeutschen Text der Küren von<br />

Humsterland und des Erbrecht von Humsterland, ein niederdeutsches Deich-

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