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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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rieh IV. den friesischen Gauen östlich der Zuiderzee als Grafen<br />

vorstanden, sind zu Staveren geprägte Münzen erhalten 1 ). Von Markgraf<br />

Egbert (gestorben 1090) ist erwiesen, dafs er die villa Staverun<br />

zur Stadt erhob und ihre Bewohner von dem Besuch des<br />

Bodthing des Sudergo befreite, siehe oben I p. 157. lieber die<br />

Erbauung der ersten christlichen Kirche zu Staverun entbehren wir<br />

eine bestimmte Angabe; sie wird nach Eroberung des Gaues<br />

unter Karl Martell im Jahr 734 und nach Zerstörung des dortigen<br />

alten Heidentempels erfolgt sein. Die Lex Frisionum behandelt<br />

das friesische Land als ein christliches, in dem ecclesiae (oder<br />

basilicae) erbaut sind, keine fana oder Heidentempel geduldet<br />

werden. Und dies geschieht auch in dem Theil der uns erhaltenen<br />

von Karl dem Grofsen für das gesammte ihm unterworfene Friesland<br />

vom Sinkfal bis zur Weser gegebenen Lex Frisionum, der von<br />

Karl Martell für das friesische Land zwischen Fli und Laubach erlassen<br />

wurde und sich auf das Bestimmteste von der übrigen Lex<br />

Frisionum unterscheidet, vergleiche oben p. 501, 502, 509. Die erste<br />

urkundliche Erwähnung einer Kirche in Staveren rührt erst aus dem<br />

Jahr 1132 her; Bischof Andreas von Utrecht erklärt, es hätten die<br />

Bürger von Staveren die „ecclesia sancti Odulfl", oder wie er sie<br />

auch nennt, die „ecclesia Stauriensis", deren Güter seine Vorgänger<br />

Laien überliefsen, und die sich längere Zeit in weltlichen<br />

Händen befanden, wiedererworben und mit der Kirche dem Dienste<br />

Gottes zurückgegeben. Er habe alles ihm gehörende Besitzthum<br />

an der Kirche in Staveren der Kirche geschenkt. Die Worte des<br />

Bischofs lauten: „cives Staurenses ecclesiam S. Odulphi, diu sub laica<br />

manu detentam et quaedam bona ejusdem ecclesiae quae a praedecessoribus<br />

nostris in beneficium laich tradita fuerant, labore suo et<br />

bonis suis ab omni laica potestate absolverunt, et eandem ecclesiam<br />

a laicis expeditam et bona ipsius quae laici habebant, libera et<br />

penitus absoluta ad servitium Bei reslituerunt" etc. Die wichtige<br />

Urkunde hat Matthaeus 1699 aus dem Original in der Domkirche<br />

zu Utrecht und nach ihm 1738 Harkenroth in der zweiten Ausgabe<br />

') Münzen Brunos und Egberts haben die Umschrift: „Staveron",<br />

„Staverun", „Staveren"; siehe van der Chijs Munten p. 38.

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