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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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987<br />

achtung der Stellung der Klöster in den drei friesischen Gauen<br />

zwischen Ems und Laubach zeigt, dafs ihre Vorsteher nicht weltliche<br />

Decane gewesen sind, und dafs, indem die weltlichen Decane<br />

seit der Mitte des dreizehnten Jahrhunderts auch Praepositi genannt<br />

wurden, dies nicht geschehen sein kann, weil Vorsteher von<br />

Klöstern in derselben Gegend Praepositi hiefsen.<br />

Eigene Klöster sind in den drei friesischen Gauen Fivelga,<br />

Hunesga und Hugmerke erst am Ende des zwölften Jahrhunderts<br />

errichtet. Früher finden wir in den drei Gauen Schenkungen an die<br />

auswärtigen alten Klöster Fulda, Werden an der Ruhr, Corvey,<br />

und Elten am Rhein. Fulda war nach den von Eberhard benutzten<br />

Fuldaer Güterlisten des neunten und zehnten Jahrhunderts angesessen<br />

im alten Pagus Hugmerke zu Saaxum, Feerwerd und Krassum,<br />

siehe oben p. 756, 797, 798, sowie im Pagus Hunesga zu Huizinge<br />

und Middelstum, siehe oben p. 839 und p. 836. Die Schenkungen<br />

an das Kloster Fulda erklären sich aus der Thätigkeit des heiligen<br />

Bonifacius in den der Hugmerke benachbarten, westlich des Laubach<br />

gelegenen friesischen Gauen, und seinen Märtyrertod zu<br />

Dockum im Jahr 755. Das Kloster Werden hatte, namentlich im<br />

Jahr 855, zahlreiche Güter in den Gauen Hugmerke, Hunesga und<br />

Fivelga erworben, siehe oben p. 749, 797, 798, 799, 807, 808, 811,<br />

817, 836, 839, 842, 874, 908, 909, 911, 918 und 931, wie sie<br />

die Werdener Güterlisten aus dem zehnten und elften Jahrhundert<br />

aufzählen 1 ). Ihr Besitz erklärt sich aus der Stellung des heiligen<br />

Liudger, des Stifters der Abtei Werden, zu der friesischen Gegend,<br />

die ihm Kaiser Karl zur Bekehrung übergeben hatte, siehe oben p. 396.<br />

Im Jahr 1283 verkaufte Werden seine sämmtlichen Güter in Friesland<br />

dem Bischof von Münster, und dieser überliefs 1284 dieselben<br />

Güter durch Kauf den Johannitern zu Steinfurt, siehe oben p. 811.<br />

Wie das Closter Corvey in den Besitz von Gütern im Fivelga gekommen<br />

war, die der Abt Saracho im elften Jahrhundert in seinem<br />

Corveier Güterregister verzeichnet (siehe oben p. 852), ist unbe-<br />

') Die sämmtlichen in den von Crecelius veröffentlichten Werdener<br />

Registern genannten Orte, nicht nur die Kirchdörfer, in denen Werden<br />

in Friesland angesessen war, sucht zu ermitteln Westerhoff in Bijdragen<br />

1869 VI p. 92.

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