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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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Aus dem alten Decanat Staveren unter Hinzufügung des Decanats<br />

Mardum werden von Oudheden van Vriesland I p, 463 aus<br />

dem Document von 1412 achtzehn Kirchen aufgezählt, die im vierzehnten<br />

Jahrhundert zum Westergo gehörten, und die in Staveren und<br />

in den neueren Grietenien Hemelumer Oldeferd und Gaasterland lagen.<br />

Die Stadt Staveren. Staveren hatte den alten Mittelpunkt<br />

der friesischen Gaue Sudergo, Westergo, Ostergo und Waldago<br />

zwischen Fli und Laubach gebildet, die Karl Martell um 734<br />

dem fränkischen Eeich unterwarf. In Staveren 1 ) im alten Sudergo<br />

stand, wie oben p. 443 erörtert ist, das „alach" oder der alte<br />

Heidentempel, nach dem der bei Staveren ins Land einschneidende<br />

Arm des Fli den Namen „Alechmere" oder „Almere" trug. Unter<br />

Karl Martell, Pippin dem Kleinen und Karl dem Grofsen wurde<br />

in diesem Theil Frieslands das Christenthum eingeführt; doch blieb<br />

noch ein grofser Theil der Bevölkerung des Landes dem Heidenthum<br />

ergeben; dies zeigt der Märtyrertod des Bonifacius und seiner<br />

Genossen im Jahr 755 zu Dockum im Ostergo, wohin er, um<br />

die Friesen zu bekehren, .von Utrecht über das Almere gegangen<br />

war; vergleiche oben p. 363. Wie nach Bonifacius in Dockum<br />

Willehad in den Jahren 770 bis 777 und Liudger 777 bis 782 als<br />

Priester thätig waren, ist oben p. 374 und p. 380 ausgeführt. In<br />

der Folge war es besonders der Bischof Friedrich von Utrecht<br />

(828—838), der in den friesischen Gauen östlich der Zuiderzee das<br />

Christenthum predigte. Er liefs nach der oben p. 364 besprochenen<br />

Vita Friderici, die erst im elften Jahrhundert verfafst ist, deren<br />

Angaben hier aber als durchaus glaubwürdig gelten müssen, bei<br />

seiner Rückkehr nach Utrecht den Odulphus zu Staveren als<br />

Lehrer zurück: „Fredericus Alechmere fluvium transmeavit pagos<br />

et villas docendo peragrans . . . Odulphus . . . transmenso jam<br />

dicto fluvio, ubi pontifex mansit, Staveren pervenit", siehe oben<br />

p. 364. Von den gleichzeitigen Quellen nennen den Ort zuerst die<br />

Hildesheimer Annalen beim Jahr 991, indem sie berichten, dafs<br />

Normannen Staverun verbrannt hätten, siehe oben p. 443. Von<br />

Graf Bruno und Graf Egbert, die unter Heinrich III. und Hein-<br />

') Ueber den SSamen „Staverun" vergleiche oben p. 444 Note.

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