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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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966<br />

von 1246 sagt, sondern ein Sicco Decan von Farmsum. Alle Grabsteine,<br />

die ältere Eipperda in Farmsum darthun sollen, rühren ans<br />

späterer Zeit her, wie ans den verschiedenen Widersprüchen in<br />

ihnen mit den uns über sie erhaltenen sicheren Nachrichten folgt 1 ).<br />

Die „Riperta" waren alte Ethelinge; sie sind zufrühst in Holwierde<br />

in den Jahren 1344 und 1375 nachzuweisen; im Besitz von Farmsum<br />

begegnet zuerst TMko Ripperda von 1391 bis 1400. Ob er<br />

durch Abstammung von einer Erbtochter der früheren edlen Besitzer<br />

von Farmsum das Gut ererbt hat, ist nicht überliefert 2 ).<br />

Dafs mit dem Besitz von Farmsum seit dem Schlufs des zwölften<br />

Jahrhunderts die Propstei verbunden war, wurde oben p. 953 dargethan.<br />

Wie Propst Syneke und der Groninger Bürgermeister Detmar<br />

Rengers Farmsum und andere zu ihm gehörende Adelsgüter in den<br />

Jahren 1406—1441 besafsen, ist oben p. 957 besprochen worden.<br />

Dafs die Besitzer des Decanat F'armsum seit dem zwölften Jahrhundert<br />

keine Geistliche, sondern weltliche Grundbesitzer waren,<br />

ergeben die p. 954ff. angeführten Zeugnisse auf das Entschiedenste.<br />

3. Weltliche Decane in Loppersum: A. Bereits in<br />

') Eine Inschrift auf einem Stein in der Kirche zu Tjamsweer, die<br />

1138 einen Unico Ripperda nennt, ist jüngeren Ursprungs. Den Grab­<br />

stein von 1400 für „Uncko Ripperda hovetling to Farmsum und Wedda,<br />

prowst to Farmsum und to Loppersum", und die Angabe „Anno 1474 is<br />

Unico Ripperda junior proest to Farmsum, Dam und Weiwert gesturven"<br />

veröffentlichte Harkenroth zu Eggerik Beninga p. 169 und p. 337.<br />

2 ) Den tarnen „Ripperda", den Urkunden von 1344 und 1375<br />

„Riperta" schreiben, erkläre ich aus ,,Ripertus". Unbekannt ist, ob viel­<br />

leicht zum selben Geschlecht gehörte der „Ripertus", den Menko 1247 bei<br />

Holwierde erwähnt („pollute sunt ecclesie in Halwirth et in Berum de<br />

pugna Riperti et Albertidarum" M. G. XXIII p. 541, 22), oder der rRi-<br />

pertus decanus de Loppeshem", der nach Menko 1252 starb (siehe unten<br />

p. 967), oder der ,.Ripertus de ÎNothensum", den Menko 1267 nennt (siehe oben<br />

p. 936). Der Ort Nothensum, der auch bei Emo beim Jahr 1208 vorkommt,<br />

oben I p. 15, ist verschollen, er mufs im Fivelingeland in der Umgegend<br />

von Holwierde gelegen haben. Das friesische „Ripert" erkläre ich aus<br />

einem älteren Ricbert, vergleiche den hochdeutschen Namen Riebrecht in<br />

Urkunden aus dem neunten Jahrhundert bei Förstemann Personennamen<br />

p. 1041. Jüngere Nachkommen der Ripperda verzeichnen die neueren<br />

Adelsbücher, ihr freiherrliches Wappen siehe in Ferwerda Niederländisches<br />

Wappenbuch 1760 I Tafel XXXV.

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