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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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965<br />

unter Bol Eipperda gerechneten Gebiets lernen wir kennen aus den<br />

oben p. 863 benutzten Worten des bei Schwartzenberg II p. 65<br />

abgedruckten Kataster der Ommelande vom Jahre 1506.<br />

Besafsen hiernach die Propstei Farmsum die Pröpste Uniko<br />

Eipperda 1441—1474, Haje Eipperda 1474 — 1504 und Boel<br />

Eipperda seit 1504, so erscheint als zweifelhaft, ob vor ihnen der<br />

ältere Uniko Eipperda in den Jahren 1391—1400, nachdem er den<br />

Besitz von Farmsum erlangt hatte, Propst zu Farmsum gewesen<br />

ist. Während der blutigen Parteikämpfe der folgenden Jahre<br />

fanden wir den Sineke in den Jahren 1406 — 1431 und den Detmar<br />

Eengers 1431 —1441 als Propst von Farmsum. Beide gehörten<br />

zur Partei der mit Groningen verbundenen Schieringen, und hatten<br />

neben dem ihnen von den Eipperda bestrittenen Besitz von Farmsum<br />

und Zubehör die Propstei zu Farmsum zu erlangen gewufst.<br />

Dafs die vor 1391 oben erwähnten älteren Inhaber der Propstei<br />

Farmsum dem Geschlecht der Eipperda angehört hätten, ist in<br />

Abrede zu stellen. Dafür dafs die ältesten bekannten edlen Besitzer<br />

des Adelsgutes in Farmsum, mit dem das Decanat verbunden<br />

war, Eipperda waren, sind insbesondere zwei oben p. 876<br />

besprochene Urkunden aus den Jahren 1237 und 1246 beigebracht;<br />

nach der Urkunde von 1237 soll Bischof Ludolf von Münster dem<br />

„vir Bolardus Eipperda nobilis haereditarius arcis in Farmsum"<br />

das Patronat an den von seinen Vorfahren gestifteten Kirchen zu<br />

Farmsum, Weywerd, Heveskes, Oterdum und Meedhuizen bestätigt<br />

haben; nach der Urkunde von 1246 soll er für „Hajo Eipperda<br />

Haionis filius arcium in Wytwert et Dvckhusen nobilis possessor"<br />

ein Gleiches bei den Kirchen zu Holwierde, Uitwierde, Jukwerd,<br />

Krewerd, Marsmn, Tjamsweere gethan haben. Beide Urkunden können<br />

aber nach Inhalt und Ausdrucksweise nicht vor dem fünfzehnten<br />

Jahrhundert verfafst sein. Kein Bolard hat 1237, kein Hajo Haj<br />

onis filius 1246 existirt, und die genannten Ortschaften besessen,<br />

wie die oben p. 876 — p. 901 angegebenen damaligen Besitzer jener<br />

Orte zeigen. Im Jahr 1246 war kein Johannes, wie die Urkunde<br />

das Schreiben von 1506 ist abgedruckt in Consideratie der Erfgesetenen<br />

der Ommelanden p. 41.

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