Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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Die Kämpfe, die Abt Menko 1271 erzählt, fanden ihren Abschlufs
den 18. März 1276 durch die sogenannte Bischofssühne,
einen Vergleich, der unter Bischof Eberhard von Münster, dem
Nachfolger des 1272 verstorbenen Bischof Gorard, mit dem Aldamt,
Eeiderland, Emsigerland und Brokmerland zu Stande kam. Die
Bischofssühne, die nach dem in Münster erhaltenen Original in
Wilmans Münst. Urkb. 1861 I p.508 gedruckt ist, bildet später eine
Hauptrechtsquelle des östlich der Ems gelegenen Theiles des Münsterschen
Frieslands: ein lateinischer Text von ihr ist nach einer der
ältesten Bechtsmanuscripte des Brokmer Rechts zu Hannover in Fries.
Eq. p. 140 gedruckt, eine friesische gekürzte Xleberarbeitung nach
einer friesischen Eechtshandschrift aus Emsigerland in Groningen
in Fries. Eq. p. 140, ein niederdeutscher Text nach mehreren
Eechtshandschriften des vierzehnten Jahrhunderts aus dem Fivelingeland,
gedruckt in Eq. p. 140. Die Bischofssühne trifft specielle
Festsetzungen über die Biifsen und Banngelder, die dem Bischof
zu zahlen sind, geht aber nicht auf die Anstellung der Decane ein,
erwähnt in keiner Weise, dafs 1271 bei den Streitigkeiten die friesischen
Landdistrikte sich gegen weltliche Decane erklärt hätten,
oder dafs sie die Verbindung des Amts der Decane mit bestimmten
edlen Gütern in den Landdistrikten und die Ernennung selbst Unmündiger
zu Decanen durch den Bischof, wenn sie jene Güter ererbten,
angefochten hätten. In dieser Beziehung ist für die friesischen
Landschaften Oldampt, Emsigerland; Brokmerland und
Eeiderland durch die Bischofssühne keine Aenderung oder irgend
welche nähere Bestimmung vereinbart worden. Das erzählt unrichtig
im directen Widerspruch mit den älteren Angaben der im Jahr 1562
verstorbene Eggerik Beninga aus Grimersum im Emsigerland 1 ), der
einen jüngeren ungenauen mit manchen Zusätzen vermehrten niederdeutschen
Text der Bischofssühne aus Emsigerland in seine Historie
van Oostfriesland in Matthaeus Analecta IV p. 123 einrückt. Nach
van Groningen 1724 p. 438, Tg. Ommelanden I p. 80, Wiarda I p. 226,
Westendorp Groningen 1829 I p. 352.
') Eggerik Beninga starb den 19. October 1562 nach dem Grabstein in
der Kirche zu Grimersum, den Harkenroth in Mattliaeus Analecta Vorrede zu
Beningas Chronik anführt. Ueher die Chronik siehe oben I p. 583 und II p. 33.