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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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939<br />

„Nicolaus to Woltersum haudingh", Driessen p. 380. Im Jahr<br />

1415 zerstören die Fetkoper, die als Sieger nach Groningen und<br />

den Ommelanden aus der Verbannung mit Keno ten Broke zurückkehrten,<br />

eine Anzahl Burgen der Schieringen: „worpen omme Focco<br />

Elsma (?) huis hovelinck toe Woltersum''' etc. Lemmege p. 80. Für<br />

Elsma steht bei Rengers I p. 109 „Focco Ebma", bei Worp II p. 32,<br />

der die Stelle ausschreibt, „Focke Eusma"; und Emmius p. 263<br />

setzt „Focko Eusma, Ewonis filius, Wolterhemus", was wohl nur<br />

auf Conjectur beruht. Nach Eengers I p. 141 hatte Ebbe Ackinga,<br />

nachdem seine Burg bei Weiwert zerstört war, eine bei Woltersum<br />

erbaut: „Ebbe Ackinga timmerde een hues up den oestersyde by<br />

Woltersum daer de hoge heninge und wyde graften sint; welck<br />

hues hem oeck umgeworpen is".<br />

§ 16. Weltliche Decane im Münstersclien Friesland zwischen<br />

Laubach und Ems.<br />

Die Stellung der Decane in den in der Münsterschen Diöcese<br />

gelegenen Gauen Fivelga, Hunesga und Hugmerke, die seit dem<br />

elften Jahrhundert einen Comitatus bildeten, war seit dem zwölften<br />

Jahrhundert, wo wir sie genauer kennen, eine wesentlich verschiedene<br />

von der der Decane in den zur Utrechter Diöcese gehörenden<br />

friesischen Gauen zwischen Fli und Laubach, die oben p.731<br />

in § 10 besprochen ist, sowie der in den zu der Bremer Diöcese gehörenden<br />

Gauen, die unten erörtert wird, und überhaupt so wesentlich<br />

verschieden von der im übrigen Deutschland, ja im gesammten<br />

katholisch-christlichen Lande, dafs ich darin eine der merkwürdigsten<br />

Eigenheiten der älteren friesischen Zustände sehe, die in jeder Weise<br />

eine genauere Beachtung verlangt. Die katholische Kirche hat<br />

hier geglaubt, die besonderen Verhältnisse des Landes in einer<br />

Weise berücksichtigen und ihre allgemeinen Normen zurücktreten<br />

lassen zu müssen, wie sie das in der Ausdehnung nur in wenigen<br />

Fällen gethan hat.<br />

Die friesischen Decanien zwischen Laubach und Ems entsprachen<br />

in ihrem Umfang nicht den alten friesischen Gauen,<br />

Pagis, die zu einem Comitatus verbunden waren, auch nicht den<br />

einzelnen Schulzensprengeln, in die die Pagi vertheilt waren. Sie

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