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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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927<br />

einem Excerpt bei Feith I p. 236 kenne ich einen Erlafs des Groninger<br />

Magistrats aus dem Jahr 1489 über Wegereparaturen „an<br />

hovelingen en regters van Damster, Olinge, Yenceersters, Posters en<br />

Woltersumer", d. i. von Appingadam, Olingen, Garreweer, ten Post<br />

und Woltersum. Garreweer finde ich auf den alten Münzen, die<br />

auf einer Seite mit „Egbertns", auf der andern mit „Gerevvere"<br />

(„Gerevviore", „Geroievver", „Geroivvre") beschrieben sind, siehe<br />

Dirks Vrye Fries 1853 VI p. 27 und van der Chijs Munten Haarlem 1855<br />

p. 445; unter Egbert ist Markgraf Egbert IL verstanden, der in der<br />

zweiten Hälfte des elften Jahrhunderts die Grafschaft über das Fivelga<br />

und Hmiesga besafs, und von dem andere Münzen mit der Aufschrift<br />

„Winshem", d. i. Winsum im Hunsego oben p. 812, erhalten sind.<br />

In Urkunde von 1057 schenkte König Heinrich IV. dem Erzbischof<br />

Adalbert den „Comitatus in pagisHunesga etFivilga" und gestattete<br />

ihm, einen Markt zu Wincheim und einen zweiten zu „Gerleviswert"<br />

mit Zoll- und Münzrecht anzulegen, siehe oben p. 852. Ich mufs<br />

glauben, dafs die angeführten Münzen Egberts an den in der Urkunde<br />

genannten Orten geprägt sind, und dafs die Benennung<br />

„Gerleviswert" zu Garreweer, nicht zu Garrelsweer gekürzt ist, letzteres<br />

nehmen Neuere an, auch Dirks Vrye Fries. VI p. 30, Bergh<br />

Geographie 2. Auflage 1872 p. 130 und Förstemann Ortsnamen p. 607.<br />

Vergleiche oben p. 919 unter Garrelsweer. — Kirchdorf ScJiüdtvolde')<br />

d. i. „Skeldwalda": die Kirche zu „Staltwalde" (emend.<br />

„Scaltwalde") rechnet das Decanatsregister zum Decanat Loppersum,<br />

siehe oben p. 902. Emo erwähnt beim Jahr 1204 der „parochia<br />

Skeldensis", M. G. XXIII p. 467, 1, der Continnator Menconis beim<br />

Jahr 1291 der „parochia Schelwolde" M. G. XXIII p. 567, 38.<br />

Die um 1271 verfafsten Gesta abbatum Horti Sanctae Mariae erwähnen,<br />

dafs im Kloster Asterlo zum Prior ernannt sei „frater<br />

Liudwardus, quondam plebanus Sceldwalde, laicalis ecclesie, iam<br />

') Der Ort ist benannt nach dem nördlich daran gelegenen Landsee<br />

Schild oder Schildmeer, dessen der Continuator Menconis heim Jahr 1295<br />

(M. G. XXIII p. 568, 24) als „aqua sive mare Skeld" gedenkt. Der Name<br />

ist derselbe mit dem der Scheide, die bereits den Römern als „Scaldis"<br />

bekannt war, siehe oben p. 55, nach der dort in Zeeland der friesische<br />

„pagus Skalda" hiefs, siehe oben p. 49 und 531.

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