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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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Kirchen im Leeuwarderadeel: Der Ort Leeuwarden wird zufrühst<br />

unter den Grafen Bruno und Egbert zur Zeit der Könige Heinrich<br />

III. und IV. als Münzstätte genannt. Auf Münzen Brunos ist „ Liunvert"<br />

geschrieben, auf Münzen Egberts „Liunvert", „Luaverth" und<br />

„Linwart", vergleiche van der Chijs Munten van Friesland 1855 p. 45,<br />

60, 67 und Tafel I—III. Zwei Briefe des Corveier Abtes Wibald aus<br />

dem zweiten und dritten Jahre nach seiner Wahl, d. i. aus den Jahren<br />

1149 und 1150, an die Leeuwardener und an den Bischof Heribert von<br />

Utrecht besagen, dafs dem Kloster Corvey das Eigenthum von der<br />

Kirche (zu St. Maria?) und von vier Praebenden in Leeuwarden gehore,<br />

dafs ihm aber der Besitz der Praebenden bestritten werde, das Kloster<br />

keine Abgaben aus Leeuwarden erhalte, und dafs die Geistlichen ihre<br />

Bestätigung von ihm als Abt nach seiner Wahl nicht nachgesucht<br />

hätten. Er habe sich defs wegen an den Utrechter Bischof gewendet<br />

und werde sein gutes Eecht verfolgen: „Wibaldus . . . Corbeiensis<br />

abbas, omräbus fidelibus Christianis, qui sunt in parochia Lienward...<br />

Notum facimus Vobis, quod nullus illorum quatuor, qui in ecclesia<br />

Vestra praebendas habent, ad nos adhuc venit, nee possessionem<br />

ecclesiae nostrae a nobis aeeepit, cum nos jam duobus annis abbatiam<br />

Corbeiensem tenuerimus", Martène et Durant Collectio nova<br />

II p. 296, aus ihm Schwartzenberg I p. 76 1 ). Corvey scheint mit<br />

seinen Ansprüchen nicht durchgedrungen zu sein, da es später<br />

in Leeuwarden nicht angesessen war. Im Jahr 1245 wurde nach<br />

Worp I p. 165 in Leeuwarden ein Dominicanerkloster gestiftet:<br />

„Anno Domini MCCXLV conventus Praedicatorum in Leuwerdia<br />

fundatur." In Urkunde von 1300 schenken zwei Söhne des Friedrich<br />

Burmarminga zu Oldehove bei Leeuwarden („parochiaui ecclesiae<br />

S. Viti in Oldehove") dem Kloster Mariengaarde nördlich von Leeuwarden<br />

„jus patronatus in dieta ecclesia Lieuwerth (?)" Schot. Beschryvinge<br />

p. 229. In einem Schiedsspruch von 1388 zwischen<br />

•) Unbekannt ist, wie Corvey Besitz in Leeuwarden erhielt, s. Eekhoff<br />

I p. 285 und van der Chijs Munten p. 48. Nach Saracho war es im<br />

Westergo ,,in Camminghe" angesessen, s. Falcke p. 289, p. 43. Die Cammingastate<br />

lag bei Arum im Wonzeradeel des Westergo; in Urkunde von<br />

839 schenkt K. Ludwig dem Gerulf „in pago Uuestracha in villa Cammingehunderi"<br />

Erhard I p. 11 (aus Orig.).<br />

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