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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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die avidius solito convenerant audire viruin nova et inaudita suis<br />

temporibus prolaturum, . . . Herdricum . . . publice denunciavit<br />

excommunicatum . . . cum suis complicibus, quorum unus primus<br />

ac precipuus extitit Gaico de Fermesum prepositus", M. G. XXIII<br />

p. 576, 28. Als Gerichtsstätte des Landes zeigt auch der gleichzeitige<br />

Emo von Witte-Wierum beim Jahr 1224 den Ort, indem<br />

er ihn als „forum" erwähnt: der Kreuzprediger Oliver „pertransiit<br />

Fivelgoniam tribus stationibus, Loppersum, in foro, Fermesum;<br />

una in Menterne (d. i. im Oldampt); et duabus in terra Rheydensi",<br />

siehe oben p. 852. Ebenso nennt der gleichzeitige Contimiator<br />

Menconis (M. 6. XXIII p. 536) Appingadam „forum". Er berichtet,<br />

wie 1280 „in terra Fivelgoniae" Streit ausgebrochen sei über die<br />

Führung eines „Coiisulatus", d. i. eines Eedjevenamtes, in jenem<br />

Jahre. Es habe sich Ebbo Menalda statt seines dazu befugten<br />

Bruders Rodmav des Coiisulatus bemächtigt; darüber wäre unter<br />

den „cives forenses" Streit entstanden, und habe dies an dem Tage,<br />

an dem von Alters her jährlich die neuen Consules des Landes<br />

vereidet wurden („die dominico . . . qua civile jus per novos<br />

jurantes consuetum est ab antiquo novari in terra Fivelgoniae"),<br />

zu offenem Kampf geführt; das sei aber nicht an der Gerichtsstätte<br />

(„non in foro 11 ), sondern in Hechissel, das bei Godlinse eine<br />

Meile nördlich von Appingadam im Fivelingeland lag, geschehen,<br />

wo die Fivelgoer zusammengekommen waren, vergleiche oben Ip. 124.<br />

Mit Recht scheinen Neuere bei Appingadam „forum" als gleichbedeutend<br />

mit „conventus, placitum, judicium", dem friesiscben<br />

„warf, thing" (Fries. Wb. p. 1126 und p. 1075) zu erklären. Vergleiche<br />

in Urkunde von 1381 das „forum Lidense (d. i. Leens in<br />

der Marne des Hunsingo)'", siehe oben p. 844. Unter „forum" an<br />

einen Markt („mercatus") bei Appingadam zu denken, scheint mir<br />

unzulässig, vergleiche oben p. 889 Urkunde von 1308, und die Errichtung<br />

eines Mercatus in Gerleviswert 1057 oben p. 852. Beim<br />

Jahr 1253 erzählt Menko, dafs nach offenem Kampf zwischen<br />

Groningen und Fivelgo die Groninger angesehene Leute, unter<br />

ihnen den Präfect von Groningen, als Geiseln gestellt hätten, und<br />

man sie nach Appingadam gebracht und neben dem Thurm im<br />

oberen Hause sechs Wochen lang im Stock gefangen gehalten habe:

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