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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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sei, und die „Dammenses" excommunicirt winden, weil sie sich<br />

widersetzten, siehe M. 6. XXIII p. 515, 39. Nach dem Appingadammer<br />

Bauerbrief von 1327 § 30 war der „rector ecclesie in<br />

Dammis" bei der jährlichen Ortsrichterwahl thätig; Niemand konnte<br />

im selben Jahr Ortsrichter und Advocatus ecclesiae sein; jeder<br />

neue Bürger mufste der Gemeinde als Einzugsgeld drei Schillinge<br />

zahlen: „in cippum ecclesie tres solidos", Fries. Bq. p. 296 und<br />

298. Als Pfarrer nennen der Fivelgoer Sendbrief von 1406 und<br />

Urkunde von 1412 „heer Bont cureet ten Dam („te Appingedam")",<br />

Fries. Bq. p. 310 und Feith I p. 59. Vom Jahr 1462 datirt ein<br />

„testamentum Scheltati de Dyrtzum, praebendati ecclesiae parochialis<br />

in Dampmone et curati ecclesiae in Jukawerth" Feith I p. 143<br />

und 144. Der Name 1 ) des Ortes ist von einem Damm („agger")<br />

hergenommen, der den Andrang der im üamsterdiep aufsteigenden<br />

Fluth aufhielt, bevor das Dorpsterz3*l eine halbe Meile weiter abwärts<br />

hart am neuem Delfzyl erbaut wurde. „Appingadam" nannte<br />

man den Ort, wie bereits Menso Alting Notitia Germaniae 2 p. 11<br />

sah, nach einem dort angesessenen verschollenen Adelsgeschlecht<br />

Appinga oder Appenga, dessen Name eine patronymische Ableitung<br />

von dem verbreiteten friesischen Appo ist; der Name kehrt wieder<br />

in dem des ostfriesischen Kloster Appingen im Kirchspiel Visquard<br />

(unten im Emsigerland), das in älteren Documenten „Appinga"<br />

heilst. Unhaltbar deutet Harkenroth den Namen aus einem nicht<br />

bekannten Bach „de Apt", der bei Appingadam ins Damsterdiep<br />

gemündet sei, siehe Tegenw. Stad en Landen II p. 356. Gleich<br />

verwerflich ist es, wenn in Aa Wb. I p. 305 der Name aus einem<br />

Bach „Appinge" erklärt wird; ein solcher Bach ist bei Appingadam<br />

nicht vorhanden. Ich vermuthe, dafs das Augustinerkloster<br />

zu Appingadam auf dem alten Adelsgut Appinga gestiftet<br />

war; das Kloster wird als in Appingen oder Appinga ge-<br />

') „Dom", „dam" verwenden die friesischen Kechtsquellen für Wand,<br />

Scheidewand, in Urkunde von 1285 (aus Orig.) und 1364 (üriessen p. 47<br />

und 245) steht „de dämme („dammone'"), qui slachte vulgariter, appellatur"<br />

und wird „slachte 1 ' durch aquaeductus (Schleuse, Siel) erklärt; vergleiche<br />

bei Kilian „dam (emissorium)". Dem friesischen Verbum ,.demma (dammen,<br />

obstruere)" steht ein gothisches „dammjan" zur Seite.

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