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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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den benachbarten Orten von ihren Vorbesitzern ans ihrem Grundbesitz<br />

gestifteten Kirchen. Seit 1224 werden die Besitzer des<br />

alten Adelsgutes von Farmsum Decane oder Pröpste genannt. Ich<br />

führe an: Beim Jahr 1224 nennt Erao einen „Geico decanus<br />

de F er mess um" M. G. XXIII p. 511, 25; und in den in den<br />

Jahren 1267—1275 aufgezeichneten Gesta abbatum Horti Sanctae<br />

Mariae (d. i. von Mariengaarde bei Leeuwarden im Ostergo) wird<br />

erzählt, dafs, als im Jahr 1224 zwischen Emo von Wittewierum<br />

und Herderich von Schiltwolde offener Streit ausgebrochen war,<br />

über den der gleichzeitige Emo (oben I p. 385) ausführliche, im<br />

einzelnen abweichende Nachrichten giebt, der Abt Sibrand von<br />

llariengaarde als päpstlicher Legat zu Appiugadam „in communi<br />

coetu omnium Pivelgonum", den Herderich mit seinen Genossen<br />

excommunicirt hätte. Zu den mit ihm Excommunieirten habe gehört<br />

Propst Gaico von Parmsum, Grofsvater des Gaico, der zur Zeit der Abfassung<br />

der Gesta Propst oder Decan zu Farmsum sei. Die Worte der<br />

Gesta lauten: „Sibrandus Herdricum denunciavit excommunicatum ...<br />

cum suis conplicibus, quorum unus primus ac precipuus extitit<br />

Gaico de Fermesum prepositus, avus illius qui eiusdem<br />

nominis nunc (er war nachMenko 1271 verstorben) est prepositus<br />

vel decanus" M.G. XXIII p.576, 34 1 ). In einer ungedruckten<br />

erst später abgefafsten Urkunde von 1237 bestätigt Bischof Ludolf<br />

von Münster dein „ Bolardus Ripperda* das Collationsrecht der Kirchen<br />

') Sibrand Leo, indem er die Gesta abbatum Horti Sanetae Mariae<br />

benutzt, über die ich auf oben p. 715 und unten p. 928 Note verweise,<br />

nennt in der Versammlung zu Appingadam als anwesend den „Gayco praepositus<br />

in Farmsum praepositi Sclielvoldensis avunculus'" Matth. Anal. V p. 248.<br />

Die auf die oben im Text angeführte Stelle folgenden Worte der Gesta<br />

..Blondera-viris, suis consanguineis, eum ad hoc factum, postquam cognitus est<br />

ab eis, animantibus . .., unde factus securior" etc., sind nicht mit Weiland in<br />

M. G. XXIII p. 576 Xote 19 auf Gaiko, sondern auf den Sibrand zu beziehen.<br />

Von ihm sagen die Gesta, er sei in Appingadam durch die Unterstützung<br />

seiner Consanguinei zu seinem Vorgehen ermuthigt worden, nicht von Gaiko.<br />

Unstatthaft sucht Weiland in „Blondera" eine Bezeichnung des Decanat<br />

Farmsum oder einen Geschlechtsnamen des Inhabers desselben, des Gaico.<br />

Den letzten Irrthum wiederholt Pannenborg im Neuen Archiv für ältere<br />

deutsche Geschichte 1876 I p. 199 und Wybrands in „Gedenkschriften van<br />

Mariengaarde" 1879 p. 152.

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