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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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791<br />

punkt des Distrikts bildete 1 ). An ihm wurde 1204 ein Prämonstratenserkloster<br />

erbaut, und stand die Merne im dreizehnten und<br />

vierzehnten Jahrhundert in einem untergeordneten Verhältnifs zu<br />

dem Abt dieses Klosters, das seit dem vierzehnten Jahrhundert als<br />

Oldekloster bezeichnet wurde, nachdem daneben ein zweites, das sogenannte<br />

Nie-Kloster gegründet war, siehe unten p. 844 beim Decanat<br />

Leens. Die Hunsegoer Küren von 1252 bestimmen § 24, dafs bei<br />

streitiger Wahl der jährlichen Eedjeven in dem Amt Merne der Abt<br />

von der Merne entscheiden soll: „thi ebbete fon there Merne endie<br />

tha keran binna sine ombechte", Fries, ßq. p. 330; auch hatte<br />

nach § 10 der Abt Theil an den im Amt Merne erkannten Friedensgeldern,<br />

siehe oben p. 774. Die Einigung des Hunsego von<br />

1371 über den Werth der Münzen im Lande ist auch untersiegelt<br />

mit dem „sigillum domini abbatis de Merna pro se suisque subditis<br />

ac sigillum totius termini Mernensis pro nobilibus ac judicibus<br />

eiusdem termini", siehe oben p. 778. Die in der Merne gelegenen<br />

Dörfer verzeichnet das Kataster von 1506: „In de Marnen:<br />

Dorpen: Leens, Wee, Cloesterbueren (d. i. Cloosterbuiren bei<br />

Oudekloster), Nyekeroke, Ulrum, Hoerhuysum (d. i. Hornhuizen),<br />

Warffhuysum (d. i. Warfhuizen), Suyrdyck, Fleedorp (d.i. Vliedorp),<br />

Vierhuysen, Weerfiuysen (d. i. Wierhuyzen, jetzt ohne Kirche verbunden<br />

mit Pieterbuiren im Halveampt)", Schwartzenb. II p. 65.<br />

Die Merne erscheint als ein Gemeindeverband im Hunesga:<br />

Urkunde von 1375 ist beglaubigt durch das „sigillum communitatis<br />

termini Merne", Driessen p. 333; in Urkunde von 1407 „wy rechters<br />

ende gemeene meente van der Marne in Hunsingelandt hebben unses<br />

amptes zegell an dessen breef gehangen" Driessen p. 490; in Ur-<br />

l ) Vielleicht ist aus der Lage der Marne ihr dunkler 5ame zu erklären;<br />

er erscheint überall als Femininum; ist er zusammengesetzt aus<br />

Mer-ne, und ne das althochdeutsche und angelsächsische Femininum nahi<br />

(die Nähe)? In friesischen Aufzeichnungen begegnet nur das Adjectivum<br />

„m, nei, ne" (propinquus). Vergleiche friesische Ortsnamen mit „mer 1- ,<br />

„mar": Pagus Marsum, oben p. 50, Maresdeop oben p. 89, Mereheim<br />

{d. i, Marrum oben p. 618), Meremuda (877 van den Bergh p. 17), Meri-<br />

-wido (d. i. Merwe, 1028, 1009), und rMar-andi" (Bergh), siehe Marhusum<br />

1211 und Marslate 983 unten p. 809 und 807. Vergleiche die Bildung der<br />

friesischen Namen „Nord-endi", „Nord-Tvidu", ,.Nord-ga" (hei Norden).

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