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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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oder des Hunesgena-londes, wie es in den friesischen Aufzeichnungen<br />

des dreizehnten Jahrhunderts begegnet. Dies entspricht nicht dem<br />

alten Pagus Hunesga; die Terra Hunesgoniae umfafste vielmehr<br />

aufser der zum alten Pagus Hunesga gehörigen Gegend noch den<br />

daran grenzenden östlichen Theil des alten Pagus Hugmerke. Es<br />

sind einzelne Aemter oder Landdistrikte, die sich vor 1252 näher<br />

mit einander verbunden haben, und die ihre bestimmten Consules<br />

(Eedjeva) haben, die nach den Küren von 1252 auf dem Uldema-dom<br />

jährlich regelmäfsig zusammentreten und über bestimmte Punkte<br />

entscheiden, die sie in den Hunsegoer Küren von 1252 vereinbart<br />

haben.<br />

An der Hunese, die von Groningen nordwestlich zum Meere<br />

geht, lag der nach ihr genannte alte friesische Pagus Hunesga 1 ).<br />

Ihn nennt zufrühst Altfrieds Vita Liudgeri beim Jahr 785, indem<br />

sie berichtet, wie König Karl den Liudger, früheren Pfarrer<br />

zu Dockum, nach Besiegung der Priesen und Sachsen mit Ein-<br />

') Der Name des Gaues war nac^h Altfrieds Vita Liudgeri „Hunus-ga",<br />

nach Urkunde K. Heinrichs IV. von 1057 „Hunes-ga", nach der schlecht<br />

überlieferten Urkunde für Elten von 996 „Hunes-co", nach den Traditiones<br />

Fuldenses „Hunergewe", verlesen aus „Hunes-gewe". Als Benennung für<br />

das spätere Land an der Hunse brauchen die friesisch abgefafsten Hunsingoer<br />

Küren von 1252 in Manuscripten des dreizehnten Jahrhunderts<br />

„Hunesgena-lond" und „Hunesgonia"; Emo in einer Handschrift des dreizehnten<br />

Jahrhunderts schreibt „Hunesgonia"; lateinische Originalurkunden<br />

schreiben „Hunesgonia" 1285; „Hunisgonia'' 1338; „Hunsgonia" 1321,<br />

1332, 1364; „Hunsgo" 1361; „Hunsegonia" 1371. In niederdeutschen<br />

Originalurkunden steht „Hunsege-land" 1357, 1378, 1379, „Hunsger-land"<br />

1398, „Hunsinge-land" 1378, 1395. In neuerer Zeit ist die abgeleitete<br />

Xamensform „Hunzingo" für die Gegend gangbar. Die alte Hunese, heut<br />

Hunse, die dem Gau seinen Namen gab, nennt der gleichzeitige Friese<br />

Menko im Fivelgo bei den Jahren 1250 und 1259 „Hunesa" M. G. XXIII<br />

p. 545, 15 und p. 547, 33, ebenso heifst sie in lateinischen Originalurkunden<br />

aus den Jahren 1262, 1264 und 1309 (Driessen p. 45, 46, 69).<br />

Bereits im dreizehnten Jahrhundert waren Theile des aus der Drenthe<br />

nördlich bei Groningen durch das Hunesga zur Nordsee führenden Flusses<br />

kanalisirt; die Hunsegoer Küren von 1252 verwenden daher für die Hunse<br />

den Ausdruck „Delf (Graben)", Fries. Rq. p. 330, 34. In neuerer Zeit<br />

wird die Hunse bei Groningen als Schuitendiep, Keytdiep und Groningerdiep<br />

bezeichnet, siehe Tegenw. Stad en Landen II p. 302.<br />

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