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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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755<br />

umgehenden Bichterstuhl, siehe Tegenw. II p. 389. — Kirchdorf<br />

Xkuw-hove. Unbekannt ist, zu welcher Zeit Nyehove neben<br />

Oudehove eine besondere Kirche erhalten hat. Der Text des Decanatsregisters<br />

aus dem fünfzehnten Jahrhundert verzeichnet: „Antiqua<br />

curtis alias Hummerze, Suxicort (?), Saxum", siehe oben<br />

p. 748. Vielleicht ist hier Suxwort aus Sax-wurt entstellt, und<br />

der Name für eine neue Capelle zwischen Oldehove und Saxum verwendet;<br />

im Kataster von 1506 begegnet für sie zuerst der Name „Nyehoven".<br />

Nach Oudheden van Groningen p. 170 soll die Kirche zu<br />

Nyehove erst später, nach Tegenwoord. Staat van Stad en Landen<br />

II p. 388 erst 1619 erbaut sein. — Kirchdorf Saaxum: im Decanatsregister<br />

Kirche zu „Saxum", siehe oben p. 748. Die Humsterländer<br />

Küren aus dem dreizehnten Jahrhundert besagen: „Explicit<br />

novum jus terre Hummerke, quod composuit Magnus Eembartus<br />

Lawkinga de Saxum", Fries. Bq. p. 362, 26; in Urkunde von<br />

1366: „Papo Lyawacama de Saxum", üriessen p. 255 (aus Orig.),<br />

siehe oben p. 751; ein Adelssitz Leeuwkama liegt bei Dosum;<br />

das Kataster von 1506 verzeichnet „Saxum" unter den Dörfern im<br />

Humsterlande, siehe oben p. 754. Saaxum scheint gemeint zu sein<br />

Pfahlwerk, das zur Yertheidigung der Mündung der Hunse in den Laubach<br />

errichtet war, hat früh der umliegenden Flur und dem alten in ihr erbauten<br />

Gehöft, dem Oldehove, seinen tarnen gegeben, der von ihm auf<br />

die Umgegend und auch auf den Pagus, dessen Mittelpunkt der Ort<br />

bildete, übertragen wurde. Unzulässig ist es, den Xamen des Gaues und<br />

des in ihm gelegenen Ortes von dem des Volksstamms der Chauci herzuleiten<br />

und Hugmerke mit Jacob Grimm für die Grenzmark der Hugas zu<br />

deuten; das Wort „merke" verwendet der friesische Dialekt der Umgegend<br />

nicht für Grenzmarke, Grenze, sondern für Gemarkung, Flur, wie das in<br />

der Gegend vielgebrauchte analoge friesische „hem-merke" veranschaulicht;<br />

auch bildete nicht der Laubach, sondern die Ems nach Ptolemaeus<br />

die Grenze der Chauci, die von ihr bis zur "Weser und Elbe wohnten,<br />

siehe Zeuss Die Deutschen p. 138 und Baumstark Erläuterung der Germania<br />

1880 p. 87. Die Alten unterscheiden sehr bestimmt das Volk der Chauci<br />

von dem der Friesen. Ob die Chauci in der Sprache des Landes „Hugas"<br />

geheifsen haben, wie zuerst Ettmüller vermuthete und Jacob Grimm Geschichte<br />

der Deutschen Sprache II p. 674 ausführte, steht dahin; die alte<br />

Form Hug-merke, Hummark spricht gegen Mark der Huga; unstatthaft<br />

erklärte Menso Alting Xotitia Germ. II p. 90 den Xamen aus ..Hugonis marca".<br />

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