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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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754<br />

die „Dorpen": „OldeJiouen, Nyehouen, Saxum", Schwartzenberg"<br />

II p. 64 x ). In neuerer Zeit hatte Oudehove und Saaxum einen<br />

!) Der Xame des Ortes Hummers oder Oldehove lautet ..locus Humarcha - '<br />

beim Jahr 777 in der Vita Willehadi, „villa Hugemerche" 1224 bei Emo; Ur­<br />

kunde von 1378 „proest van Hummerke", ..provest van Hummerze" 1395;<br />

„provest van Hummerke" 1396 in Fries. Bq.; „Antiqua curtis alias Hum-<br />

merze'' im Decanatsregister. Nach seinem Hauptort ist das Land genannt:<br />

„terra Hummerke" 1338 (aus Orig.); ..terra Humerke" 1361; „terra Hum-<br />

mercensis" 1366 (aus Orig.); „rechters van Hummerker-lande" 1378 (aus<br />

Orig.); „Hummerker-lant" 1387 (aus Orig.); „Homers-lant" 1398 (aus Orig.);<br />

„land Hummerke" 1401; Hummerkeland 1426 (aus Orig.), „land Humerse"<br />

1427; „Hompsterlandt ampt" 1506 im Kataster; siehe oben p. 749 — 753.<br />

Das Decanat des Propstes der früh zu Hugmerke oder Oldehove gegründeten<br />

Kirche heifst: die „prepositura Hummercensis" 1361 (aus Orig.), ..praepositura<br />

Humerke alias Oldehove" im Decanatsregister. Nach dem Ort war auch der alte<br />

Pagus Hugmerke benannt; er kommt vor als „Pagus Hug-merchi" beim Jahre<br />

785 in Vita Liudgeri, „pagus Humerki" in der Werdener Urkunde von 855,<br />

und „pagus Hug-merchi" im Corveier Register des Abt Saracho, siehe oben<br />

p. 749. Den Ortsnamen erkläre ich aus hug-merke, das in hummerke<br />

überging. Die Wortbildung hug-merke entspricht grammatisch der von<br />

ham-merke, Fries. Wb. p. 795, das ist die Mark, die Flur des ham, hem<br />

(Heim, domicilium); hug-merke bedeutet die Mark, Flur des „hug"; unter<br />

„hug" aber wird verstanden ein Pfahlwerk, das man in einem Flufs zum<br />

Fischfang oder zur Schliefsung gegen das Eindringen feindlicher Schiffer er­<br />

richtete; vergleiche in Urkunde von 832: Kaiser Ludwig schenkt an Corvey<br />

„piscationem quandam in fluvio Wisera in pago Wimodia nuncupato, cui<br />

confmis est villa Liusci (d. i. Lesuni an der Weser unterhalb Bremen)<br />

vocata . . ., quae quia in similitudinem palorum quos incolae hocas vocant,<br />

construitur, gentilitio nomine ab indigenis Iwc-war nuncupatur", siehe Sickel<br />

Acta Karolinorum II p. 181 und Senaten Paderborn. I p. 90; das Corveier Re­<br />

gistrum Saraehonis§ 737 verzeichnet: ..XXXIII familie in adjacente silva arbores<br />

cedere, palos acuere, hoc-wares construere, et sie piscationem in "Wisera in<br />

statu integro conservare dehent", Falke Traditiones Corhejenses p. 42; zwei<br />

Anmerkungen in einer alten Handschrift des Thietmar von Merseburg, bei<br />

den Jahren 1015 und 1017, nennen als im Jahr 822 an Corvey geschenkt<br />

„Huxeri villam" und als von König Ludwig geschenkt „piscationem in Wisera<br />

quae dicitur hoewar" M. G. SS. III p. 840 und 860. Das Wort „hog" ist<br />

verwendet im Namen des ostsächsischen Pagus Hogtrunga und in dem der<br />

Stadt Höxter: „anno 822 pervenerunt in locum in pago Auguense qui<br />

pertinebat ad villam cui vocabulum est Huxere", Translatio S. Viti in<br />

M. G. II p. 579, 32. Andere ältere deutsche Ortsnamen, die auf dasselbe<br />

Wort zurückführen, siehe bei Förstemann Ortsnamen p. 855 ff. Ein solches

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