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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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743<br />

oben p. 384 angenommen. Im Jahr 780 sendete ihn König Karl,<br />

der das östliche Sachsen theilweise unterworfen hatte, nach dem<br />

sächsischen Wigmodesgau bei Bremen. Während Willehads Thätiglieit<br />

in Dockum war der Friese Liudger, nachdem er die Schule<br />

Alcuins in York besucht hatte, zum Bischof Gregor nach Utrecht<br />

zurückgekehrt, der den 25. August 775 starb. Gregors Nachfolger,<br />

-der Bischof Alberich von Utrecht, hatte ihn zu den noch heidnischen<br />

Friesen östlich vom Laubach gesendet; Liudger hatte dort<br />

die Tempel zerstört und aus ihnen Schätze nach Utrecht gebracht,<br />

siehe oben p. 378. Nach dem 7. Juni 777 liefs ihn Bischof<br />

Alberich in Cöln zum Priester weihen und ernannte ihn zum Pfarrer<br />

in Dockum statt des Willehad, der den Friesen in der Hugmerke und<br />

den Dreuthern mit Lebensgefahr jedoch ohne Erfolg predigte, dann<br />

aber 780 von König Karl in das sächsische Wigmodesgau gesendet<br />

•wurde, siehe oben p. 379. In Dockum war Liudger bis 782 thätig, wo<br />

•er wegen der neuen umfangreichen Erhebung der Friesen und Sachsen<br />

gegen König Karl das Land verlassen musste und nach Born ging.<br />

Nach drittehalb Jahren kehrte er in seine Heimath zurück and<br />

•wurde von König' Karl zum Lehrer für die Friesen in den Gauen<br />

östlich vom Laubach ernannt, die er dem fränkischen Eeich unterworfen<br />

hatte. Die Vita Liudgeri von Altfried, der wir diese Nachricht<br />

verdanken, und die erst um die Mitte des neunten Jahrhunderts<br />

geschrieben ist, berichtet, dafs es fünf friesische Gaue jenseits des<br />

-„flumen Labeki" gewesen seien, in denen Liudger seine Thätigkeit begann,<br />

die Gaue Hugmerke, Hunesga, F'ivelga, Emisga, Fediritga nebst<br />

der Insel Bant, vergleiche oben p. 396. Liudger war bereits unter<br />

Alberich vor dem Jahr 777 von Utrecht aus beflissen gewesen, in<br />

diesen friesischen Gegenden östlich vom Laubach das Christenthum<br />

einzuführen. Wie früher, liefs er 785 als er dorthin zurückkehrte,<br />

die Heidentempel im Lande zerstören, um das Heidenthum mit<br />

Gewalt auszurotten. Dafs ihm bereits 785 König Karl jene Gegend<br />

speciell als seinen dauernden Amtssprengel übergeben hätte, sagt<br />

die Vita nicht, es mufs erst nach 787 geschehen sein, siehe oben<br />

p. 397. — In der Umgegend des späteren Münster im westphälischen<br />

Suder-go war in den Jahren 785 bis 787 Bernrad mit Bekehrung<br />

der Sachsen beschäftigt gewesen, siehe oben p. 397. Nach seinem

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