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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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ständiger Verarmung zu retten, ihm besondere weitgehende Befugnisse<br />

bei Ertheilnng eines Ablasses einräumte. In den Jahren<br />

1412 und 1482 waren nach den uns aus ihnen erhaltenen Decauatsregistern<br />

nicht wenige der alten Kirchen von Odulphus andern Decanen<br />

untergeben, doch besafs noch im achtzehnten Jahrhundert<br />

Staveren bei mehreren Kirchen im Westergo, die in den Jahren<br />

1132 und 1200 als seine Capellae aufgeführt sind, das Patronat,<br />

vergleiche oben p. 718. Wie der Propst zu St. Salvator in Utrecht<br />

die Archidiaconatsbefugnisse über die meisten Kirchen des alten<br />

Ostergo und Sudergo, der Propst von St. Johann über die meisten<br />

Kirchen des alten Westergo erhalten hat, ist nicht nachgewiesen.<br />

Es scheint im Lauf des vierzehnten und fünfzehnten Jahrhunderts<br />

geschehen zu sein. Der Bischof, der nach dem alten Westerlauwerschen<br />

Sendrecht in jedem Schaltjahr die Decane zu ernennen<br />

hatte, mufs es in den gemeinen Jahren den Archidiaconen überlassen<br />

haben. Nach einer ungedruckten Urkunde von 1337 hat Bischof<br />

Johannes von Utrecht mit Arnold Loef, Propst von St. Johann,<br />

ein Abkommen getroffen über die Befugnifs des Propstes, in den gemeinen<br />

Jahren die Decane zu ernennen, die ihm als Bischof in jedem<br />

Schaltjahr zustehe. Leider ist die im Jahr 1723 von van Klryn in den<br />

Oudheden van Vriesland I p.251 in Uebersetzung ungenau mitgetheilte<br />

Urkunde noch nicht gedruckt, unerachtet sie jetzt, wie J. Andreae<br />

in Vrye Fries 1880 XIV p. 331 bemerkt, im Utrechter Provinzialarchiv<br />

aufbewahrt wird. Es mag die Aenderung nach den heftigen<br />

Kämpfen erfolgt sein, die in den ersten Decenniën des vierzehnten<br />

Jahrhunderts in der Utrechter Diocese stattfanden. Im Jahre 1332<br />

liefs der Bischof Johann auch das Sendrecht in der mit Priesland<br />

grenzenden sächsischen Drenthe, neu aufzeichnen, wie oben p. 683<br />

ausgeführt wurde, bei welcher Gelegenheit entsprechend festgesetzt<br />

wurde, dafs in der Drenthe in den Schaltjahren der Bischof, in<br />

den gemeinen Jahren der Archidiacon von St. Maria zu Utrecht<br />

den Decan zu ernennen habe. Für den Archidiacon von St. Salvator<br />

ist erst durch Urkunde von 1408 bezeugt, dafs er in Leeuwarden<br />

im Ostergo über den Decan gesetzt war 1 ).<br />

In der Utrechter Diöcese westlich 'der Zuiderzee findet sich der

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