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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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in allen geistlichen Sachen das bestehende Recht zu verwalten gehabt<br />

hätte. Diese alten Privilegien der Priesen seien unbeachtet<br />

gelassen, man habe andere Geistliche unter grossen Kosten mit der<br />

Ausführung der Commission beauftragt 1 ). — Die Königin Maria<br />

geht in ihren Antworten nur im' Allgemeinen auf die Beschwerden<br />

ein, erklärt, sie wolle mit dem Bischof und den Archidiaconen<br />

von Utrecht über den fraglichen Punkt eine Vereinbarung herbeizuführen<br />

suchen. — Die Beschwerde der Priesen bezieht sich nur<br />

auf das friesische Land der alten Grafschaft zwischen Fli und<br />

Laubach, die die ursprünglichen alten Gaue Westergo, Ostergo<br />

und Sudergo umfafste, nicht auf die ihnen südöstlich gelegenen<br />

Gegenden des alten friesischen Pagns Waldago, der mit dem benachbarten<br />

sächsischen Pagus Thrente eine von der ersten verschiedene<br />

unter den Bischof von Utrecht gekommene Grafschaft<br />

gebildet hatte. In der friesischen Grafschaft zwischen Fli und<br />

') In Urkunde von 1554 §5 erklären die Friesen: ,.Dat de geestelyckheit<br />

ende besonderlinge die waerlicke priesters van desen lande, nae<br />

older costumen, hebben gehadt heuren proesten ofte archidiaconen,<br />

te weeten, in Ostergoe sancti Salvatoris, ende in Westergoe<br />

sancti J ohannis, buyten die geestelycken ende religiösen archidiaconen,<br />

hier in den lande van Vrieslandt, als den abt von Hemelum<br />

ende den abt van Lidtlum, elck over seeckere deelen van Westergoe,<br />

ende den abt van Dock um in annis bissextilibus over zeeckere deelen in<br />

Ostergoe. Dat die voirsz. prousten ofte archidiaconen, elx in syner<br />

jurisdictie vorsz. jaerlicx plegen ende gehouden syn 't ordonneren in<br />

huere stede een goedt, geleert ende vervaeren priester die als commissarys<br />

alleen macht hadde omme die membranen den deeckens te passeren, die<br />

pastoren de brieven van institutie te distribueren, ende voorts den pastoren<br />

van hoeren leven, leringe ende conscientie t' examineren" etc; § 7: ..dat<br />

dieselve commissaryssen, elck van heure archidiaconen pleeghen t' ontfanghen<br />

seekere membranen, bevesticht zynde mettet zegell van den archidiaconen<br />

ende de handt van den notaris, omme d' selve membranen, elcx<br />

in zyne quartiere van den lande, voirts te passeren den deekenen, die van<br />

den capitularen elckx in zyn sindtstoell voir deeckenen gecooren worden" etc.;<br />

§ 8: „dat dieselve deekenen, alsoe van heure capitularen gecooren, ende<br />

by den archidiaconen, deur de voirscreven membranen geconfirmeert<br />

vresende, elcx binnen di limiten van heure jurisdictie . . . recht administreerden<br />

in allen geestelycken saecken", Schwartzenberg III p. 330;<br />

vergleiche auch die Beschwerden von 1560 Schw. III p. 498.<br />

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