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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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zu eigenen Pfarrkirchen geworden, an denen Priester, wie an der<br />

Hauptkirche, angestellt sind. In den abhängigen Kirchen wird kein<br />

Sendgericht gehalten, ihre Angehörigen erscheinen zum Sendgericht<br />

vor dem Bischof in der Hauptkirche, wenn er nach drei Jahren das<br />

Sendgericht hält, sowie vor seinem für die weiteren Sendgerichte<br />

der drei Jahre ernannten Dekan. Im Sendgericht spricht der<br />

Dekan: „Alle da deer to disse godeshuse to sind here, da ladie<br />

ic foerd, dat-se to sinde comme, jef ma-se oen-spreekt, dat-se sindelic<br />

anderde", Kq. p. 401, 7; und „Da fogeden to disse haudsto ende<br />

to da capellen, deer al hyr-ut maked sint, dae ladie ick foerd ende<br />

monia-se bi dae eede, deer-se sworen, da ma-se thoe foegheden kaes,<br />

joff dit godeshuis ende disse capellen, deer al h5 T r-ut maked sint,<br />

alsoe tacht ende timmerad se oen howe ende oen hoffwerum, oen<br />

yrsen ende oen eke ende oen tecke, oen doerem ende oen drompelem,<br />

oen boeckum ende oen by Idem,"oen tzyelken ende oen corporalen,<br />

oen gharem ende oen alterleckenen, ende alle secken deer<br />

dae heren dae presteren thi dae goedestyenst byhoeff sint, dat<br />

jenna-se onbanplichtich se", p. 401, 22. In der Hauptkirche erfolgt<br />

nach dem Sendrecht das Gottesurtheil: ,,Dera scheerua (d. i. Pflugschaaren)<br />

ferst is XLII nachta, ende dan di man toe synre haudsto<br />

toe commane mit syne fyore ende mit syne yrsane, mit syne socken<br />

ende mit sine waxe (d. i. mit Wachskerzen), syn ambucht to herane,<br />

wytat to nymane, lycmissa toe capiane, ordelwyenga toe winnane mit<br />

twam schillengen, ende da schere in da tzierka to gane. Handyrsen<br />

(d. i. ein glühendes Eisen tragen) aldus ur-nacht to dragene" etc.<br />

Eq. p. 405, 5. Uebereinstimmend sagt das Westerlauwersche<br />

Schulzenrecht § 40, dafs der Asega zu Recht weisen müsse, dafs<br />

das Gottesurtheil an der Kirchmauer der Hauptkirche erfolgt, wenn<br />

nicht der Hauptpriester erlaube, dafs es in einer der zu ihr gehörenden<br />

Capellen geschehe: „Dit is riucht, dat di aesga deer dat<br />

stryd mede bitinget is, dela schil, dat dat ordel oen da kerkewalle<br />

schil wessa, to des haudstoed deer di deeckma to geed, hit ne se<br />

mit dis haudpresters oerlef, dattet se itter capella, deer di schelta<br />

da ban ur lath, deer dat stryd mede bitinget is", Fries. Rq. p. 393, 9,<br />

vergleiche oben p. 370; und das Schulzenrecht § 13 berichtet, dafs<br />

z» der Haudsto 4 Wege führen sollen, jeder 4 Mollisfufs breit, es

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