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Friesische Rechtsgeschichte - Tresoar

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716<br />

erbaut, siehe Tegenw. Friesland III p. 578. Kirchdorf Lange-Zwaag;<br />

in Urkunde von 1496 „die lange Swaech(kerke)" Schw. I p. 774;<br />

das Kataster von 1505 verzeichnet das Dorf „Lange Szwaeghe"<br />

im „Upsterlandt" Schw. II p. 20. Der Ort grenzt mit dem vorigen.<br />

— Die von Mooren und Veenlanden erfüllte Gegend des Opsterlandes<br />

kann in älterer Zeit nur wenig bevölkert gewesen sein.<br />

Von den in ihm angegebenen Kirchen begegnet vor dem sechzehnten<br />

Jahrhundert nur die zu Ter Wispel. Der Pfarrer des Ortes wird<br />

1489 als Decan im benachbarten Born genannt, siehe oben p. 693.<br />

— Die Namensformen „Upsaterland", „Upsteraland", „Opsteraland",<br />

berechtigen zu der Erklärung „Upsater-land", d.i. das Land<br />

der Up-saten oder Höher-Gesessenen, der von der Zuiderzee weiter<br />

oberhalb wohnenden Leute. Die südlich daran grenzenden Theile des<br />

späteren Utingeradeels hiefsen „da legha Waiden" oder „da neersta<br />

Waiden", siehe oben p. 704. Anderwärts wird die an Mooren reiche<br />

Gegend des Opsterlandes als „Haudmare" bezeichnet. An den<br />

beiden oben p. 713 angeführten Urkunden von 1418 und 1425, in<br />

denen sich mit der Stadt Groningen sowie mit Langewold, Fredewold<br />

und Humsterland das Opsterland wegen Verfolgung von Eaub und<br />

Diebstahl verbündet, hat unter den Siegeln eins die Inschrift:<br />

„Sigillum judicum et universitatis de Haudmare". Die beiden Urkunden<br />

sind im Original im Archiv zu Groningen erhalten, siehe<br />

Tegenw. Stad en Lande I p. 135 und 146, Westendorp Groningen<br />

1832 II p. 359 und 421, und Feith Archief van Groningen I p. 64<br />

und p. 73. In Friesche Oudheden 1874 ist das Siegel unter<br />

Nr. 41 abgebildet; es stellt einen Mann dar mit einem kurzen<br />

Schwert in der einen, einem Schild in der andern Hand. Friesche<br />

Oudheden halten das Siegel für ein älteres des Upsterlandes. Die,<br />

wie ich annehme, im Jahr 1417 verfafste Seelandsbeschreibung<br />

rechnet zum dritten Seeland „Aestergo mei al Smellingaland,<br />

Boerndeel, foerd meer Handmare, Haskerwald, dae neersta Waiden<br />

ende Eauwerde, Achtzespele ende Colmerland", siehe oben p. 4.<br />

Hier ist „Handmare" aus „Haudmare" entstellt, d. i. Hauptmoor 1 ),<br />

') „Haud-mare" kann sprachlich nicht durch Holzmeer gedeutet werden,<br />

wie in Friesche Oudheden 1874 p. 42 geschieht; vergleiche die friesischen<br />

Worte „holt" und ..haud" in Fries. Wb. p. 823 und p. 798.

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